Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. DritterBand. (DritterBand)

108 
Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. 
gedachten. Schon am 2. Juli drang Mackensens Armee 
unter steten Kämpfen westlich von Zamosc über den Labuka- 
und Porabschnitt vor und erreichte die feindliche Stellung in 
der Linie Turobin—Krasnik—Jozepow an der Weichsel. 
Westlich der Weichsel wurden die Russen an diesem Tage 
schon aus der Brückenkopfstellung von Tarlow geworfen. 
Da die Russen die wichtige Bahnlinie Lublin—Cholm ge 
fährdet fühlten, sparten sie 
nicht mit dem Einsatz im- 
merneuerVerstärkungenund 
ließen die Verbündeten in 
wechselvollen Kämpfen um 
Krasnik nur langsam voran 
kommen. Am 5. Juli warf 
aber die Armee des Erz 
herzogs Joseph Ferdinand 
in der zweiten Schlacht bei 
Krasnik die Russen in nörd 
licher und nordöstlicher Rich 
tung zurück. Die in diesen 
Kämpfen eingebrachte Beute 
belief sich bei der genannten 
Armee schon wieder auf 
41 Offiziere, 11 300 Mann 
und 17 Maschinengewehre. 
Nunmehr aber klang dieser 
Abschnitt des Feldzuges in 
den Kämpfen auf den Höhen 
nördlich von Krasnik und im 
Raunre südlich von Kras- 
nostaw in immer kleine 
ren Kampfhandlungen und 
schließlich in Gefechten aus, 
die nur der Abwehr der 
Russen galten oder aber wich 
tigen kleineren Verbesserun 
gen der Stellung zwischen 
Weichsel und Bug und west 
lich der oberen Weichsel 
dienten. Die Ruhe war aber 
kein Zeichen der Erschöp 
fung, sondern wurde mit 
allem Fleiß der Festigung 
des Fortschritts, der Sich 
tung der Beute und der 
Vorbereitung auf einen neuen Hauptschlag gewidmet. — 
Die Eesamtbeute der unter dem Oberbefehl des Generals 
v. Linsingen, des Feldmarschalls v. Mackensen und des 
Generals v. Woyrsch kämpfenden verbündeten Truppen 
betrug im Juni 409 Offiziere, 140 650 Mann, 80 Geschütze 
und 268 Maschinengewehre. Im ganzen hatten die ver 
bündeten Truppen unter dem österreichisch-ungarischen 
Oberkommando im Juni 521 
Offiziere, 194 000 Mann, 
93 Geschütze, 364 Maschinen 
gewehre , 78 Munitions 
wagen und 100 Feldbahn 
wagen zusammengebracht. 
Während im Südosten 
sich Ereignisse von so ge 
waltiger Tragweite abspiel 
ten, war es auch auf dem 
nördlichen Kriegschauplatze 
in Russisch-Polen zu hef 
tigen Zusammenstößen ge 
kommen. Die Russen such- 
tendurch angestrengteDurch- 
bruchstöße an verschiedenen 
Teilen der Front die Ver 
schiebung von Truppen aus 
Galizien nach dem Norden 
und damit die Entlastung 
der galizischen Stellungen 
zu erreichen, die Truppen 
Hindenburgs aber hielten 
durch ihre eigenen Vorstöße 
die Russen fest, hinderten 
sie an einer Entblößung ihrer 
nördlichen Front zur Ver 
stärkung ihrer Armeen im 
Süden und bereiteten eine 
neue bedeutsame Angriffs 
bewegung vor, die seit lan 
gem auf diesem Teile des 
Kriegschauplatzes erwartet 
wurde. 
Unsere Erzählung ver 
folgte den Siegeslauf der 
Armee Hindenburg (Seite 3) 
bis zum 14. Juni. Mit 
LnIäutsnunL: Massjta b; 
^Truppen südl. der Weichsel, A 
—Armee öallwite 
dasFesfungssystem Kowopjeonjiewsk-Scgrshe belebend. 
^ Armee Gallwih im Marsch aufdenBut} nebst Obergangslellen. 
■f'-jifc Jim 26 Juli noch in rutschen Händen. 
Karte zum Angriff auf den Narew.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.