Volltext: Gramastetten

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Was den Pfarrhof betrifft, so wurde derselbe 1673 vom 
Abte Malachias Braunmüller von Wilhering neuerbaut und nach 
dem Brande im Jahre 1861 sowie besonders 1880 und 1901 
restauriert. 
Bezüglich der „hohen Schule" in Gramastetten ist zu erwähnen, 
daß schon am 2. Oktober 1473 in einer Stiftungsurkunde ein 
Schulmeister genannt wird, der vom Pfarrer 4 Pfennige erhalten 
solle. Am 5. Mai 1562 kommt der Schulmeister Wolfgang als 
Siegler eines „Betzettels" vor. Wieder erscheint ein Schulmeister 
am 25. Jänner 1605, den der Magistrat von Gramastetten nicht 
annehmen will; unter dem Pfarrer Zytholinus treffen wir den 
Schulmeister Heinrich. Ani 31. Jänner 1739 begegnen wir im 
Taufbuch dem Schulmeister Josef Langer und dessen Gattin Magda¬ 
lena. Die zweiklassige Volksschule wurde im Jahre 1892 zu einer 
dreiklassigen erweitert; damals kam Herr Karl Gidl als Lehrer an 
die „hohe Schule", jetzt Oberlehrer in Herzogsdorf, der durch 17 Jahre 
seiner Pflicht unterrichtend und erziehend vorzüglich oblag. Im Jahre 
1908 wurde die neue vierklassige Volksschule gebaut. Als Herr Jo¬ 
hann Woran, der Nachfolger des Josef Zadny, im Jahre 1909 
nach 41 jähriger eifriger Tätigkeit in den wohlverdienten Ruhestand 
trat, wurde Herr Maximilian Müller zum Oberlehrer ernannt. 
Eidenbergs (eigentlich Eibenbergs) haben wir schon (S. 7) 
gedacht. Die in jüngster Zeit restaurierte Filialkirche daselbst, in 
der am 20. Oktober 1748 die Statue des gegeißelten Erlösers nach 
dem wundertätigen Bild des Heilands „in der Wiese" in Bayern 
öffentlich zur Verehrung aufgestellt wurde, weihte am 8. Oktober 1749 
der Generalvikar Christophorus Ludwig Graf von Kuenburg ein; 
800 Personen empfingen an diesem Tage die hl. Firmung. Der 
Verwalter, ein Profeßpriester des Stiftes Wilhering, versieht die 
Seelsorge, besorgt den Gottesdienst und ist zugleich Katechet an der 
am Ende des 18. Jahrhunderts errichteten zweiklassigen Volksschule, 
an der jetzt (seit 1878) mit Eifer als Oberlehrer arbeitet Herr 
Bernhard Mayer. Recht verdienstvoll war die langjährige 
Tätigkeit des Herrn Franz Breuer als Schulmeister. 
Abt Alan Aichinger (1754—1780) schreibt in seiner Topo- 
graphia des Eydenbergs: „Das vor uhralten Zeiten gestandene 
Schloß oder Gebäu Eydenberg liget von dem dermahligen ein 
paar Pixenschuß entfernt in der sogenanten untern Au, alwo an- 
jetzo nichts anders als ein kleiner Wall und die über einen Haufen 
gefahlene Stain zu sehen, vor wenig Jahren aber der Hofstätter zu 
Biberau zu seinen Hauses Reparirung die Fensterstain und stainerne 
Thürgerüchte von da aus abgeführet." Das alte Schloß stand also 
ungefähr an der Stelle des Hauses, das jetzt Herr Franz Eiden- 
berger als sein Heim begrüßt. 
Die zweite Filialkirche ist die Kalvarienbergkirche, die 1843 
gebaut wurde.
	        
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