Volltext: Historische Daten und Sagen über Kirchen, Klöster und Burgen im politischen Bezirke Perg

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III. 
Kerichtsbezirk Per?, 
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1. Allerheiligen. 
Allerheiligen gehörte mit Tragwein früher zu Naarn. 1297 
wurde es mit Tragwein abgetrennt und 1454 wurde es von Trag- 
wrein ausgeschieden. Nach dem General-Schematismus wurde die 
erste Wallfahrtskapelle 1454 gebaut. An dieselbe als Presbyterium 
wurde die dermalige Kirche zur Ehre der Königin Aller Heiligen 
1521 angebaut. 1784 wurde die Pfarr-Expositur und 1823 die Pfarre 
gegründet. Nach der folgenden Sage müßte schon früher ein 
Kirchlein und ein Begräbnisort existiert haben; vielleicht war es 
ein hölzernes Kirchlein, das in den Kriegswirren untergegangen war. 
1647 kam Allerheiligen durch die Bemühungen des Heinrich Wil¬ 
helm Grafen von Starhemberg mehr empor. 1648 stürzte durch 
einen Brand das Mittelschiff der Kirche ein. Pillwein sagt: Älter 
als man erweisen kann, (die Urkunden verbrannten im Schlosse 
Windegg) ist der Ort Allerheiligen, dessen Kirche und Turm 1504 
wieder zu bauen angefangen wurden. 
Die Sage von der Entstehung von Allerheiligen. 
Um das Jahr 1490 lebte beiläufig eine Viertelstunde von dem Orte 
entfernt, wo gegenwärtig die Kirche steht, ein frommer Bauersmann auf 
einem kleinen Gute, damals die Hinterleiten genannt, rechts an der Straße, 
welche nach Zell führt. Gegenwärtig heißt es Hirtnergut und trägt die 
Nummer 16. 
Dieser Bauersmann wurde von der damals entsetzlich wütenden 
Pest befallen. Als er merkte, daß sein letztes Stündlein herankam, sagte 
er zu den Anwesenden: „Weil es Gott gefallen.habe, ihn mit dieser Krank¬ 
heit heimzusuchen und es ihm infolgedessen nicht gegönnt sei, in dem 
gewöhnlichen Begräbnisorte beerdigt zu werden, so möchte man nach seinem 
Tode^ seinen Leichnam auf einen Karren legen, seine zwei Rinder anspannen 
und ihres Weges gehen lassen. Wo diese von selbst hingehen und stehen 
bleiben werden, dort wünsche er begraben zu werden. Auch soll daselbst 
Gott und allen Heiligen zu Ehren ein kleines Hüttel aufgeschlagen werden." 
So ist es geschehen, daß der Leichnam auf den Karren gelegt wurde. 
Er wurde von den Ochsen den Berg hinaufgezogen und auf dem Platze
	        
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