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Von Bagdad nach Persien
S tt jener Zeit war der Ruf der persischen Par
trioten nach der Türkei und nach Deutschland
gedrungen: „Helft uns frei werden!" Dieser
Berzweiflungsschrei eines geknechteten Volkes
durste nicht ungehört verhallen.
Zur ersten Unterstützung der persischen Patrio
ten wurde unter der Oberleitung des Grafen
Kanitz, unseres Militärattachees in Teheran, eine
Expedition von deutschen Offizieren und Unter
offizieren, die bis dahin zur Zrak-Armee gehört
hatten, zusammengestellt. Diese setzten sich all
mählich in kleinen Trupps nach der nächsten
größeren persischen Stadt, Kermanschah, in
Marsch. Wenn sich eine persische Aktion über
haupt erfolgreich entwickeln sollte, mußte vor
allem der Weg von der Türkei »ach Persien offen
gehalten werden. Deshalb bestand die Aufgabe
jener ersten Expedition in ihren engsten Umrissen
darin, den russischen Truppen mit Men Mitteln
den Weg durch Persien auf Bagdad zu verlegen
und dadurch deren Vereinigung mit der eng
lischen Irak-Armee zu verhindern. ,
In den letzten Tagen des August 1915 erhielt
ich den Auftrag, drei Wagen mit Kriegsmaterial
von Bagdad nach Kermanschah zu bringen. Graf
Kanitz, der nach Persien zurückging, forderte mich
auf, mich für die erste Strecke seiner Karawane
anzuschließen. Ein schwieriges, aber geklärtes,