Volltext: Im Heiligen Krieg nach Persien [37]

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nur für kurze Feit Halt machend, wenn der 
Arabatscht, der Kurscher, das entzweigerissene Ge 
schirr mit Bindfaden oder eine durchgerostete 
Wagenfeder mit Knüppel und Bindfaden zu 
flicken hatte. So verfährt er mit Geschirr und 
Wagen wahrscheinlich schon seit zehn Jahren, und 
wenn Allah ihm Gnade gibt, wird er dasselbe 
Geschirr und denselben Wagen noch weitere zehn 
Jahre oder »och mehr lustig weiter flicken, bis 
Freund Hein ihm Peitsche und Bindfaden ans 
der Hand nimmt. Aber sein Sohn wird dann 
— inschallah — das alte Gerümpel übernehmen 
und als braver Kutscher mit Peitsche und Bind 
faden fachmännisch weiter hantieren... War 
unser Wagenlenker mit seiner Arbeit fertig, dann 
sprang er mit erkünstelter Eilfertigkeit auf das 
Sitzbrett und trieb die Pferde mit geilendem 
Pfeifen, Schnalzen und Schreien wieder an. 
Mit einer Karawane von dreißig Tragtieren 
nahten wir uns nach mehrtägiger Reise der per 
sischen Grenze bei Khanikin. Eben hatten wir 
noch den stramm salutierenden arabischen Sol 
daten auf der türkischen Grenzfeste zugewinkt, als 
sich schon zwei persische Zivilreiter, die schwatzend 
jenseits der Grenze auf einem kleinen Hügel ge 
sessen hatten, unserer Karawane anschlössen, nicht 
ohne uns vorher ihren geschmeidig-weltmänni 
schen Salaam geboten zu haben. 
Zwei Länder schieden sich hier. Nicht nur durch 
den die Grenze anzeigenden Turm — nein, auch 
zwei grundverschiedene Rassen hüben und drüben.
	        
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