Volltext: Im Heiligen Krieg nach Persien [37]

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stumpfsinnig anstierten, bis erst allmählich allen 
das Bewußtsein kam, helfen zu müssen. 
Am Ufer trafen wir Araber, die uns das 
übliche „vscliibe ssulus!" („Geld her!") entgegen 
brüllten. Wir standen lächelnd vor ihnen. Sie 
rissen uns die Tücher vom Leibe. Den Mund 
drückten sie uns auf. Wehe, wenn jemand von 
uns Goldzähne gehabt hätte! Da sie nichts Mit 
nehmenswertes fanden, gerieten sie in Raserei. 
Einer schrie: „Das sind Ungläubige, schlagt sie 
zrieder!" Sie hatten wohl entdeckt, daß wir nicht 
nach mohammedanischem Ritus geschoren waren. 
Als nun ein Bursche mit seinem Dolch auf Müller 
losging, warf ich mich dazwischen und fragte den 
Arab mit erzwungener Ruhe, ob er seinen schönen 
Dolch verlieren wolle; der würde nämlich unrein 
werden durch diese Tat. Wir wären nur durch 
die lange unfreiwillige Reise etwas mit unseren 
Haartrachten in Unordnung geraten, die wir aber 
in Ali Gherbi, der nächsten Stadt, sofort be 
seitigen würden. Im übrigen wären wir ebenso 
wie er selbst gläubige Moslim, was ich durch das 
Herunterleiern einer Sure und durch einen Ab 
schiedsgruß an die „Herren" bekräftigte. 
Ein Gutes für uns war es, daß die Araber so 
leicht umzustimmen sind, wenn man versteht, 
ihnen zweckmäßig zuzureden. So ließen sie uns 
weiterziehen. 
Obwohl man uns doch schon auf Meilen an 
sehen konnte, daß wir kaum einen Stecknadelkopf 
bei uns verbergen konnten, wurden wir in der
	        
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