Volltext: Im Heiligen Krieg nach Persien [37]

Dort lagen die Schweeverwundeten. Mner von 
ihnen lag im Sterben. In weite Fernen schien 
sein Blick zn wandern, er sah und hörte seine be 
trunkenen, lobenden Kameraden gewiß nicht, 
achtete auch des roten Lebenssaftes nicht, der aus 
der Brustwunde quoll. Sein Fieberblick verriet, 
daß er schon anderen Klängen lauschte. „Ein ge 
rechter Streiter für den Glauben, für das Vater 
land geht dahin!" so tönte es von weit zu ihm hin. 
Sein schneeweißes Leichentuch wird von seinem 
Herzblut zur heiligen Fahne gezeichnet. Was war 
ihm sein Leiden gegen das des Heiligen Hussein, 
zu dessen Ehre er gestritten hatte? Das Paradies, 
das Bihescht, tat sich vor ihm auf. Schlanke 
Palmen neigten sich in sanftem Abendwind, Gold 
kuppeln funkelten, und schöne Huris winkten ihm, 
dem Glaubensstreiter, daß er eintrat in den Islam- 
Himmel ... 
Das Toben der Betrunkenen ließ nach, und 
durch die Nacht tönte die gewaltig sich aufschwin 
gende Melodie des persischen Gendarmenliedes, 
das Mehmed Taghi Khan, der Tapferste unter den 
Tapfern, im Kreise der persischen Offiziere sang. 
Das war der rechte Ort und die rechte Zeit für 
dieses todtraurige und doch machtvolle Lied vom 
berühmten stolzen persischen Gendarmen, von der 
schnellen Kugel und vom süßen Tod. Und zu jener 
Stunde sang es ein Held aus altem Kaukasier 
geschlecht, der, voll hoher ritterlicher Tugenden 
und glühender Vaterlandsliebe, der einzige ist, 
der im Morgenrot besserer Zeiten helfen und 
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