Volltext: Im Heiligen Krieg nach Persien [37]

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Wie wir uns auf dem Rückweg dem Ufer 
nähern, lodern schon kleine Lagerfeuer, und der 
Abendtisch ladet zum Nachtmahl, indessen Diener 
und Köche mit Arabern noch um Fladenbrot, 
Milch, Joghurt und Hühner feilschen. Unser alter 
Bootsführer breitet, das Abendgebet beginnend, 
sein Tuch auf dem Boden aus; feierlich steht er 
da, die hagere Gestalt hochaufgereckt, das vom 
Wetter zergerbte, weißbärtige Antlitz nach Mekka 
gewandt. Die Ruderer schließen sich ihm an, und 
leise klingen die heiligen Worte, anschwellend und 
wieder ersterbend, an unser Ohr: „Allah hu 
akbar, lai laha ill Allah!“ ... „Gott ist groß, 
es gibt keinen Gott außer Gott!" 
So beten in der großen islamischen Welt zur 
selben Stunde Millionen Gläubige. 
Scharf heben sich die abenteuerlichen Gestalten 
vom Abendhimmel ab, erst aufgerichtet und dann 
zusammensinkend, mit der Stirn die Erde be 
rührend, in Demut und Ergebung vor dem 
Gewaltigen, der, im All thronend, der Menschen 
Geschicke leitet. 
Noch lange glühen unsere Tabakpfeifen im Dun 
keln, Kriegsgeschichten werden erzählt, die Tropen 
erstehen in ihrer Pracht vor unseren Augen, 
japanische Geishas vor ihren Blumenhäusern er 
scheinen in der Erinnerung. Wir alle kennen 
manches Stück der Erde und lassen hier in einsames 
Nacht verlorene Töne warmer, voller Lebens- 
musik unserer schönen Welt durch die Wüste klingen. 
Schakalgeheul, weit aus den Felsbeinen kom
	        
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