Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1915 (1915)

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Oderstedt hörte, wie -er Richter 
mit ihr in sein Zimmer trat und 
stieg jetzt entschlossen die Treppe hin¬ 
auf, wo er einem Dienstmädchen sei¬ 
nen Namen nannte. 
„Ich bin der Vormund der jungen 
Dame und habe ebenfalls Unaufschieb¬ 
bares mit Ihrem Herrn zu sprechen", 
setzte er erläuternd hinzu. 
„Dann treten Sie nur dort ein", 
bedeutete das Mädchen, welches den 
Stimme so klar und deutlich zu ihm, 
daß er jedes Wort verstehen konnte 
Sie erzählte dem Richter die Geschichte 
von der wiedergefundenen Geldrolle, 
wie der kranke Förster ihr dieselbe 
mitgeteilt. 
Oderstedt fühlte sein Herz bis zum 
Zerspringen klopfen, sollte sie jetzt auch 
seiner erwähnen und des Verdachtes,! 
den der Förster so bestimmt ausge¬ 
sprochen? 
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flesse im Lrklbebrngebiet auf Sizilien. 
reichen Apotheker sehr wohl kannte, 
ihm höflich, indem sie dabei auf eine 
Tür zeigte und sich eilig entfernte. 
Oderstedt horchte an der bezeich¬ 
neten Tür, er hörte -rinnen sprechen, 
konnte sogar die Stimmen unterschei¬ 
den, doch nichts verstehen. Fast me¬ 
chanisch versuchte er es, eine nebenan 
befindliche Tür zu öffnen, sie Wb ge¬ 
räuschlos seinem Drucke nach und ent¬ 
schlossen trat er in den dunklen Raum, 
die Tür leise hinter sich zudrückend. 
Ein weicher Teppich verhinderte 
jedes Geräusch seiner Schritte. Jetzt 
stand der Apotheker wie angewurzelt, 
durch eine Portiere drang Metas 
„Dieser Fund ist allerdings eine! 
wichtige Tatsache in der unglücklichen 
Geschichte, mein liebes Fräulein!" 
hörte er den Richter jetzt sagen, „ich ge- nij 
stehe Ihnen gern, daß Sie meine bit 
Ueberzeugung hinsichtlich der Schuld Ka 
des Gefangenen wankend gemacht, die Hi 
mir vordem mangelte. Wer die Liebe Iw 
und das Vertrauen eines Herzens,! vìe 
wie Sie es besitzen, in einem solchen M 
unerschütterlichen Grade sein nennen SU 
darf, muß beides doch wohl verdienen, thc 
Verhehlen kann ich indessen nicht, daß 
ich lieber gesehen, wenn diese Rolle! fm 
Geld, welche so viel Unglück angerich- wa 
tet, von einem andern, als von dem sch 
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