Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1932 (1932)

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Landwirtschaftlicher Kauskalender 
Januar. Klee und Leinsamen ist in den kältesten 
tagen zu dreschen. — Das Tauwasser ist von den 
Saaten abzuleiten; der ausgefahrene Dünger ist zu 
streuen. — Auf Wiesen entfernt man die Ameisen 
haufen, räumt die Abzugsgräben und rodet Gesträuch 
aus. — Man gebe reichliche Streu und halte die Ställe 
warm. — Die Obstbäume werden ausgeputzt und be 
schnitten; Raupennester vertilgt; Spalierobst mit 
Strohmatten bedeckt. 
Februar. Bei Tauwetter durchgehe man die 
Felder, räume die zugefallenen Wasserfurchen aus 
und verschaffe dem Master Abfluß. — Sind auf den 
Wiesen die Gräben noch nicht gehoben, so muß es 
jetzt geschehen. — Schafe, welche im Juli lammen 
sollen, sind jetzt zu paaren. — Man bepflanzt Weide 
plätze, Flußufer u. dgl. mit Pappeln, Erlen, Wei 
ten, Ulmen und Akazien und verwahre sie mit Pfählen 
und Dornen. 
März. Man egge bei trockener Witterung die 
Weizen- und Kleefelder und lese von letzteren die 
Steine ab. — Bei günstiger Witterung werden Som 
merroggen, Hafer, Erbsen, Bohnen, Wicken gesäet. — 
Airs den Wiesen sind die Maulwurfshaufen und 
andere Unebenheiten zu beseitigen und überhaupt alle 
fremden Dinge zu entfernen. 
April. Wenn die Obstbäume blühen, ist die beste 
Bleichzeit. - Auf dem Schüttboden muß man das 
Getreide öfters umschaufeln. — Hafer, Gerste, 
Klt efamen, Mais, Hans und Lein werden gesäet und 
Kartoffel gelegt. — Die Saatfelder, auf welchen der 
^rost viele Pflanzen emporgezogen hat, sind zu 
walzen. 
Mai. Bei trockener Witterung werden die Som 
mersaat n gewalzt. — Es kann nun mit der Grün- 
füttervng nach und nach begonnen werden; die Schafe 
werden gewaschen und geschoren. — Die veredelten 
Bäume sind fleißig zu begießen. — Auf die Raupen 
muß man emsig Jagd machen. — Verpflanzt werden 
Mangold und Salat; die Mistbeeten werden immer 
mehr gelüftet. 
Ir» ui. Es werden Kohl und Rüben gepflanzt, 
Kartoffel-, Mais- und Bohnenfelder geeggt, die Hirse 
aejätet und behackt. — Zwei- und dreischürige Wiesen 
werden gemäht. — Da die Grünfütterung im vollen 
Gange ist, muß man reichlich einstreuen, oft ausmisten 
und die Tiere sehr reinlich halten. — Herunter 
hängende Weinreben werden angebunden, unfrucht 
bare Seitenreben abgeschnitten. 
Juli. Zu Anfang des Monats fällt die Raps 
und Rübsenernte, zu Ende des Monats wird in 
der Regel der Roggen geschnitten. — Es wird 
Winterraps gesäet und das Brachfeld gepflügt. — 
Die Lämmer dürfen nicht bei Regenwetter ausge 
trieben werden. — Man macht Kapaunen und 
Poularden. 
August. Brunnen und Wasserleitungen sind zu 
reinigen. — Sommerobst wird getrocknet und einge 
macht. — Die Ernte wird fortgesetzt in Weizen, 
Hafer, Gerste und Sommerfrüchten. — Ein- und 
dreischürige Wiesen werden gemäht. 
September. Es wird gedroschen; Kraut ein 
gelegt. — Die Oefen werden instand gesetzt. — Es 
werden Rübsen, Roggen, Weizen gesäet. — Es wird 
Klee gemäht und getrocknet. — Der Hopfen wird 
geerntet. — Zu Ende des Monates kann man das 
Rindvieh auf den Wiesen weiden. — Es beginnt die 
Holzfällung. 
Oktober. Es wird Roggen und Weizen gesäet; 
Stoppelfelder werden gepflügt, Dünger zu Früchten 
für das nächste Jahr gefahren. — Die Kartoffelernte 
wird womöglich beendet. — Man muß öfter nach 
dem geernteten Hopfen sehen, damit er sich nicht er 
hitzt. — Man muß allmählich von der Sommer- zur 
Winterfütterung übergehen und früh vor dem Aus 
treiben etwas Trockenfutter im Stalle geben. 
November. Es wird Sauerkraut eingemacht. 
— Mit dem Dreschen wird fortgefahren. — Brunnen 
und Wasserleitungen sind mit Stroh einzubinden und 
mit Mist zu bedecken. — Die etwa noch im Felde 
stehenden Rüben sind auszunehmen. — Die Tiere 
hütet man vor Erkältung und hält deshalb die 
Ställe warm. — Man umgräbt und düngt die 
Bäume. 
Dezember. Die Verrichtungen im Hause sind 
wie im November. — Die Kellerlöcher muß man 
mit Mist bedecken und die Türen mit Stroh ver 
stopfen. — Auf dem Getreideboden verwahre man 
Fenster und Läden gut, damit es nicht hineinschneit. 
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