Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1932 (1932)

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Landbund es", „Hoamatgsang 1930", 
schließlich den neuen „Katechismus der 
katho lischen Religion". Reu aufgelegt 
wurde: Stelzl, „Kirchengeschichte" und 
das Gesangbuch „Salve Regina“. In Vor 
bereitung ist eine neue Auflage von „Mein 
G ebetbuch". 
Das Mädchenblatt „Treugold" ging 
mit 1. Jänner 1931 in den vollen Besitz 
des Kath. Preßvereines über. 
Das „Linzer Volksblatt" konnte seinen 
Leserkreis im abgelaufenen Zeitraum dank 
einer starken Werbetätigkeit vergrößern. 
Die Druckerei in Ried gelangte durch 
die Munifizenz eines Gönners in den Be 
sitz einer neuen halbautomatischen Falz 
maschine und einer Heftmaschine. Der Real 
besitz der Filiale wurde durch den Ankauf 
eines Grundstückes abgerundet. Weiter 
wurde für die Filiale Ried die unbeschränkte 
Buchhandlungskonzession erworben. 
In der Filiale Wels sind an größeren 
Anschaffungen zu nennen die elektrische Ein 
richtung der Buchbinderei und im Laden 
geschäfte, eine umfangreiche Letternbestellung, 
ein Koboldautomat und verschiedenes Mo- 
bilar für Geschäft und Setzerei. Die auf 
eigene Regie erzeugten Geschäftsbücher 
finden guten Absatz; die Papierhandlung 
hat ihre Umsätze trotz der rückläufigen Preis 
bewegung erhöhen können. 
In Grieskirchen war durch ein Bau 
gebrechen eine größere Ausgabe für die 
Ausbesserung des Hauses notwendig. Sonst 
verzeichnet diese Filiale eine ruhige Weiter 
entwicklung. 
Der Betrieb in Rohrbach hat durch 
die Verleihung der unbeschränkten Buch 
handlungskonzession einen weiteren Schritt 
in seiner Entwicklung vorwärtsgetan. Die 
„Mühlviertler Nachrichten" erhielten eine 
moderne Radioanlage. Weiter wurden einige 
Nummerateure angeschafft. 
So konnte denn auch wieder im Berichts 
zeitraum mit Gottes Hilfe und durch die 
Unterstützung, die dem Diözesan-Preßverein 
von vielen Seiten durch Aufgabe von Druck 
bestellungen, Abonnements und Inseraten^ 
ferner durch Inanspruchnahme der Geschäfts 
bücherabteilung, der Buchhandlungen und 
der Papiergeschäfte zuteil wurde, das große 
Werk einen bedeutenden Schritt vorwärts 
tun. Allen, in erster Linie dem hochwürdigsten 
Herrn Protektor, der den Katholischen Preß- 
verein nach Kräften fördert, sei innigster Dank 
ausgesprochen. Da die Preßvereins-Unterneh- 
mungen auch in Zukunft jeden erfüllbaren 
Wun ch zur Zufriedenheit der Auftraggeber 
durchzuführen trachten werden, hoffen sie 
auch weiterhin auf das Wohlwollen der bis 
herigen Kundschaften, denen sich noch weitere 
anschließen mögen, damit der Preßverein 
seinen Aufgaben gerecht werden kann. 
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Heiteres 
Geiz und Sparsamkeit. Einst begegneten 
sich Geiz und Sparsamkeit. Da beklagte sich 
ersterer bitter: „Warum bin ich nur bei den 
Menschen so verpönt, Schwester Sparsam 
keit, wo du doch bei allen in so hohem 
Ansehen stehst?" — Da meinte lächelnd die 
Sparsamkeit: „Das kommt daher, Bruder 
Geiz,' daß du die Grenzen meines Reiches 
nicht richtig erkannt hast — denn Geiz ist 
nichts anderes als mißverstandene Spar 
samkeit!" 
Kant und der Irre. En Beispiel dafür, 
wie geistesgegenwärtig der große Philosoph 
Immanuel Kant in jeder Lebenslage war, 
ist folgende Geschichte, die sich zu jener Zeit 
zutrug, da der große Gelehrte sich bereits 
in vorgeschrittenem Alter befand. Kant war 
eines Tages, seiner Gewohnheit getreu, auf 
seinem Rachmittagsspaziergang bis auf die 
Wälle hinausgewandert. Als er sich gerade 
auf einem einsamen Wege in tiefen Gedanken 
befand, stürzte aus dem Gebüsch ein Irr 
sinniger mit blankem Messer auf ihn zu mb 
schrie: „Halt! Jetzt wirst du geschlachtet!" 
Kant stand unbeweglich und sah den 
Irren an. Dann sagte er ruhig und bestimmt: 
„Sie irren sich, mein Freund! Es wird erst 
am Freitag geschlachtet, heute ist aber Mitt 
woch!" Verdutzt ließ der Wahnsinnige das 
Messer sinken, dachte nach und murmelte 
schließlich: „Das stimmt!" Damit drehte er 
sich um und verschwand in den Büschen.
	        
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