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schon schwarz von Leuten. Man muß ge
rade so schauen. Die Kramerstände gehen
beim untern Schmied schon an und reichen
bis über die Posthalterhöhe hinauf, rechts
und links der Straße steht Stand an
Stand, und beim Ebnerbackofen stehen sie
sogar doppelreihig.
Da höre ich auch den Prater auf dem
Platz beim neuen Schulhaus. Die Orgel
tut schon so schön und ein junges Frauen
zimmer fragt mich, ob ich vielleicht fah
ren will, weil die andern Buben kein
Geld mehr haben.
Richtig, es sind die Kirchdörfer, die
haben ihr Geld gestern schon verpratert
und müssen heute zuschauen, wenn die
andern Buben aus den Dörfern fahren.
Ich mache dem Frauenzimmer die
Hand auf, und wie sie mein Fünfzigerl
sieht, fetzt sie mich gleich auf den schönsten
Schimmel und rundum geht's, daß die
Leute und die Häuser nur so fliegen.
Andere Buben kommen nach und auch
Große fahren aus Dummheit ein paarmal
herum. Jetzt geht das Frauenzimmer zwi
schen den steigenden Rappen und kreisen
den Schwänen des Praters herum und
sammelt das Geld ein. Mir wird ganz
schlecht und ich kann es gar nicht glauben,
daß das Fünfzigerl schon verputzt sein soll.
Wie jetzt der Prater langsamer geht,
gebe ich mir einen Schneller vom Schim
mel und falle auf den Rasen vor dem
Baumannwirtsgarten.
Das Frauenzimmer schreit und schimpft,
die Leute lachen, und ich habe mein Fünf
zigerl noch.
Das ist alles so geschwind gegangen,
daß mich niemand erkannt hat. Also komme
ich gewiß nicht auf.
Jetzt schau ich mir aber die Kirchweih
einmal an; von oben bis unten und um
gekehrt auch. Und kaufen tu ich mir, was
mich freut, denn ich habe ja mein Fünf
ziger! noch. Aber zuerst schau ich mir alles
an: die Mundharmoniken und langen
Messer, die Heiligenbilder und Rosen
kränze, die Zuckerfeigen und Lemonen,
die Lebzelten und Metfässer. Und auf ein
mal stehe ich vor dem Lebzelterstand des
Pleintinger von Schönberg. Den kenne ich
schon lange. Ich gehe in die Metschenke
und setz' mich auf ein leeres Faß, es ist
noch niemand da wie ich. Nach einer Weile
kommt der Zaglauer Kaspar von Abtschlag
und setzt sich auch auf ein leeres Faß.
Der Zaglauer Kaspar ist schon ein
alter griesgrauer Kerl, hat kein Weib und
keine Kinder, aber einen Haufen Geld.
Und den Met mag er genau so gern wie
ich. Er reibt in einem Trumm die Hände
und bringt das Maul nicht mehr zusam
men vor lauter Vergnügen. Wie er die
wespenumschwirrten Zuckerherzen und
Lebzeltenstöße betrachtet.
„Bist auch schon da, Franzl?" sagt er
nachher zu mir.
„Ja", sage ich, „ich habe ein Fünf
ziger!" und zeige es ihm.
Er wundert sich recht und bestellt gleich
einen Haufen Lebzelten, von jeder Sorte
ein paar, und zwei Halbe Met.
„Iß und trink nur, Franzl", sagt er,
„und schieb' nur dein Fünfziger! wieder
ein. Das kannst ein andermal wieder
brauchen."
Ich lasse mir das nicht zweimal sagen
und greife tüchtig zu.
So etwas Gutes wie Met und Leb
zelten gibt es auf der ganzen Welt
nimmer.
Die Leute, die am Stand vorbeigehen,
schauen nur so vor Neid, wie es uns
schmeckt, besonders die kleinen Buben.
Die Leute vor dem Lebzelterstand wer
den immer mehr, auch viele Dorfleute sehe
ich. Der Reutknecht kauft der Vlasldirn
ein großes Zuckerlherz und tut ihr recht
schön vor allen Leuten. Die jungen Bur
schen kaufen^ heute lauter solche Herzen
und hängen sie den jungen Weibsbildern
hin. Das ist dumm. Wenn ich einmal groß
bin, kaufe ich mir vielleicht auch ein sol
ches Kirchweihherz, aber ich hänge es nicht
an ein Weibsbild hin, sondern in meinen
Kasten und esse es selber.
Jetzt läutet es zusammen, die Leute
verlaufen sich in die Kirche und zuletzt
gehen auch ich und der Zaglauer Kaspar.
Weil aber heute soviel Leute da sind,
auch aus fremden Pfarreien, haben sie in '
der Kirche keinen Platz und ich und der
Kaspar können auch nicht mehr hinein.
Wir stellen uns hinter dem Menschen
haufen an und schauen durch die Kirchen
tür auf den Altar.
Preßvereins-Kalender 1932.
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