Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1904 (1904)

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„Dem Muaderl des Franz von Piesenham, 
„geboren am 6. April 1774, gestorben am 
10. März 1838. 
„Gewidmet von den bei Jakob Dobler in 
in Pramet 
„am 16. Juli 1874 versammelten Verehrern 
Stelzhamers." 
Im Vorgarten des Vaterhauses zu Piesen 
ham erhebt sich, allerdings ein sehr beschei 
dener Stein, der an Stelzhamer erinnert und 
es steht zu hoffen, daß derselbe bald durch ein 
größeres, würdigeres Denkmal ersetzt werde; 
der Dichter verdient es! Freilich, der letzte 
Wunsch desselben war: 
„Dnetta ains wa mein Wunsch 
„Und ä Wunsch is ja frei: 
„Jh mecht z'Schildorn begrab'n lieg'n 
„Bon Müedal hiebei." 
„Dö wöckt mih, wanns blasen 
„Und laßt mih nöt hint, 
„Suecht alle neun Himmel aus, 
„Bis f mih findt." 
Er wird wohl nicht leicht in Erfüllung 
gehen. Leichter wärs, den anderen Wunsch 
desselben zu erfüllen: 
,,— Sötzts mä drei Stamm 
„Äf den Platz, wo da Stock steht 
„Bon Ähnlbirbam!" 
„Drei Pappeln schen gschwaißen, 
„Dö sih schwuinan und naign, 
„Und dö freundli än Frager 
„Äs Franzenhaim zaig'n!" 
In jedem Falle, ob Stein oder Baum, 
Buch oder Bild Stelzhamers Name feiert, 
das schönste Denkmal sind seine Lieder selbst. 
Freilich, „nicht alles paßt für alle!" Im 
Walde wachsen eben auch Giftschwämme und 
auf der Wiese Hahnenfuß und Herbstzeitlose. 
Die Biene durchschwirrt aber Wies und Wald 
und bringt nur süßen Honig heim. Wer will 
sich von ihr beschämen lassen? Kluger Bienen 
fleiß wird aus Stelzhamers Liedern den 
richtigen Honig sammeln, der ihm die Feier 
stunde angenehm versüßt und stilles Herzeleid 
wundersam lindert und heilt. 
Ehre Stelzhamers Andenken! 
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Kaiser Iran; mö der Dischler. 
An einem der Audienztage kam Kaiser 
Franz auch zu einem in Gedanken vertieften, 
schlichten, jungen Menschen. „Was seid Ihr 
und was wollt Ihr?" sagte der Monarch 
zu ihm. 
„Ich bin ein Tischlergeselle," erwiderte 
er mit zitternder Stimme, „und möchte gern 
die Tochter meines Meisters zum Weib 
nehmen." 
„Und was soll ich dabei?" entgegnete 
lächelnd der Kaiser. 
Nach einigen Augenblicken der Stille er 
zählte der Geselle offenherzig, daß er das 
Geld nicht habe, um sich das Meisterrecht 
zu erwerben, und so lange dies ihm fehle, 
könne er nicht heiraten. „Und wenn ich das 
Mädchen nicht zur Frau kriege," so schloß 
er seine Schilderung, „dann gehe ich in die 
Donau." 
Der Kaiser, der dem Burschen wohlge 
fällig zugehört hatte, trat bei den letzten 
Worten desselben ein paar Schritte zurück 
und sagte mit strafender Stimme: „Pfui, 
schämt Euch! Noch so jung und schon so 
gottlos!" Und mit einem strengen Blick ihn 
messend, fügte er hinzu: „Ein Bürgerssohn 
von Wien und doch so wenig Religion!" 
Nach diesen Worten ließ ihn der Kaiser 
stehen und setzte seine Audienz mit anderen 
Personen fort. Hoffnungslos ging der 
Tischler von dannen. Der Kaiser war aber 
weit entfernt, dem Armen nicht zu helfen, 
sondern wollte ihm fühlen lassen, daß seine 
Reden gottlos seien. 
Er erkundigte sich nach den Leistungen 
und Aufführungen des Gesellen, und da man 
nur Ehrenhaftes über ihn meldete, verlieh 
er ihm das Meisterrecht und eine entspre 
chende Geldsumme, damit der junge Meister 
einen Haushalt einrichten konnte. 
Denkspruch. 
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Da! 
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Laß den Zornigen nie fühlen, 
sanftmütig bist. 
daß du 
Rückert.
	        
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