Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1901 (1901)

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Österreichs Pilgerschar, eine Halbtausendschaft, 
geführt von ihrem geliebten Oberhirten, vom 
Donaustrand ins heilige Land. Dieses herr 
liche Banner umstrahlte den Hochaltar aus 
dem Pilgerschiffe, es erstrahlte in den Straßen 
Jerusalems, den Christen zur Freude und 
zum Troste, den Ungläubigen, den Moha- 
medanern zur Mahnung wie das berühmte 
labarum oder Kreuzesbanner des christlichen 
bestbekannten Atelier des akademischen Bild 
hauers Linzinger in Linz hervorgegangen, 
ist die treue, die liebe und hehre Begleiterin 
der Pilger auf der ganzen weiten Reise ge 
worden; sie schmückte den Altar der Pilger 
kirche auf dem Schiffe, und im heiligen Lande 
ragte sie weit aus der Pilgerschar der Ober 
österreicher heraus, unter den Schismatikern 
gewaltiges Aufsehen erregend, weil es bisher 
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Kaisers Konstantin des Großen, das die 
Aufschrift getragen: ,,In hoc signo vinces, 
in diesem Zeichen wirst du siegen." Ein. 
zweites Wahrzeichen des I. oberösterreichischen 
Pilgerzuges nach dem heiligen Lande ist die 
„Pilgermuttergottes". Das liebliche Antlitz 
der gekrönten Rosenkranzkönigin lächelt 
mütterlich milde herab und das Kindlein 
auf dem Arme ist die Holdseligkeit selbst. 
Diese von einer Linzer Bürgerssrau edel 
sinnig gespendete schöne Statue, aus dem 
nicht üblich war, mit einer Statue in die 
heilige Stadt Jerusalem einzuziehen. 
Die Fahnenweihe selbst war ein groß 
artiges Fest, abgehalten in Anwesenheit der 
erlauchten Fahnenmutter, Hoheit Frau Erz 
herzogin Marie Valerie, welche die herrliche 
Pilgerfahne huldvollst gespendet, und ihres 
Gemahles, Hoheit Erzherzog Franz Salvator. 
Als der Festgottesdienst beendet und die 
Hoheiten den Dom unter den brausenden 
Hochrufen der auf dem Domplatze harren-
	        
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