Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1893 (1893)

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3. Section für Presse. 
Lorenz, Direktor der katholischen Vereinsdruckerei 
in Steyr. 
4. Section für Wissenschaft, Kunst und Literatur. 
a) Pflege der christlichen Apologetik und Philosophie: 
Professor Kaderavek, Prag. 
d) Pflege der Vaterlandskunde in kirchlicher und pro 
faner Beziehung: Propst Dr. Kerschbaumer, 
Krems. 
c) Kirchenmusik: Battlogg, Vorarlberg. 
ä) Christliche Knnst: ?. Joannes Maria, Hall, 
Tirol. 
e) Naturwissenschaften: Dr. Pernter, k. k. Univ.- 
Professor, Innsbruck. 
k) Katholische Belletristik: Langthaler, Stifts 
hofmeister in St. Florian. 
5. Section für katholisches Leben 
und Uereinsthätigkeit. 
a) Wissenschaftliche Vereine 
katholischer Hochschülcr: 
Eduard Prinz von 
und zu Liechtenstein, 
Studierenderau der katho 
lischen Universität in Frei 
burg in der Schweiz. 
b) Katholisch-politische Ver 
eine: Archivar Faigl, 
Schriftführer des katho 
lischen Volksvereines für 
Oberösterreich und o.- ö. 
Landtags-Abgeordneter. 
c) Pfarrbibliothckcn: 
P. Bruno Zach, Coope- 
rator in Leonfelden. 
tl) Charitative Vereine und 
katholisches Leben: 
Dörfler, Redacteur des 
„St. Norbertus-Blatt," 
Wien. 
e) Marian. Congregation: 
P. Abel 8. J. und 
I. Stöber, Curpriester 
zu St. Stephan in Wien. 
t) Gesellenvereine, Arbeitervereine re. A. Latschka, 
Cooperator an der Votivkirche in Wien und 
Gemeinderath der Stadt Wien. 
6. Section für Wissionsthätigkeit. 
a) Johann Huber, Director des Lehrerseminars, 
Linz. 
b) I. Fischer, k. k. Beamter aus Wien, über den 
Raphael - Verein. 
Aus dieser Liste ist ersichtlich, dass auf der 
Katholiken-Versammlung die wichtigsten katholischen 
Tagesfragen zur Behandlung gelangen. Wer möchte es 
leugnen, dass demnach solche Katholiken-Versammlungen 
von großer Bedeutung seien und dass durch dieselben 
die Schwachen und Unentschiedenen gestärkt, die 
Schwankenden gefestiget und die Gleichgiltigen in die 
Reihe der Kämpfer für die Sache der Kirche Gottes 
geführt werden. „Namentlich im vielsprachigen Oester 
reich", schrieb unser hochwürdigster Oberhirt imDiöcesan- 
blatte Nr. 13, „sollen diese Versammlungen ein ge 
meinsamer Boden sein, auf welchem die Katholiken der 
verschiedenen Nationen die katholisch-religiösen Interessen 
wahrnehmen und besprechen, diesbezügliche, heilsame 
Anregungen geben und Entschließungen fassen können. 
In solchen katholischen Versammlungen soll vieles zum 
Ausdrucke gelangen, was die katholischen Oesterreicher 
mit Begeisterung und Liebe zur heiligen Kirche erfüllt, 
und was sie aufmuntert zur Liebe und Anhänglichkeit 
an den Kaiser und das Reich." 
Wir hoffen, dass diese ausgesprochenen Erwartungen 
in Erfüllung gehen. Für die Versammlung wurde die 
Volksfesthalle am Marktplatz, welche den größten Saal 
der Stadt enthält, in Aussicht genommen. Der Herr 
Bürgermeister, Johann Wimhölzel, gestattete in be 
reitwilligster Weise die Benützung dieser Halle, sowie 
für die Sectionssttzungen die 
nahe gelegene Mädchen-Bürger 
schule. Ebenso hat der Ge 
meinderath die Decorationsstücke 
des Volksfestes zum Schmuck der 
Halle überlassen, und ist in dieser 
Hinsicht der Obmann des Volks 
fest-Comitäs, Herr Gemeinde 
rath Georg Obermüller dem vor 
bereitenden Comits in freund 
lichster Weise entgegengekommen. 
An der Spitze des vor 
bereitenden Comitos stehen die 
Herren: Dr. Alfred Ebenhoch, 
Reichsrath, als Obmann, Karl 
Forstner Edler von Billau, als 
erster und Msgr. Canonicüs 
Anton Pinzger als zweiter 
Obmann - Stellvertreter. Die 
beiden erstgenannten haben in 
unserem Lande einen so guten 
Klang und genießen ein solches 
Ansehen, dass die Leser des 
Kalenders gewiss dankbar sind, 
wenn wir deren Bildnisse und 
einiges aus ihrem thatenreichen 
Leben bringen. 
Dr. Alfred Ebenhoch würde am 18. Mai 1855 
zu Bregenz am Bodensee geboren als der Sohn einer 
angesehenen Bürgersfamilie. Er besuchte in Bregenz 
die Volksschule, studierte das Gymnasium im Jesuiten- 
Pensionat „stvllawatutina" in Feldkirch und in Brixen, 
wo er im Jahre 1874 sich der Maturitätsprüfung 
unterzog. Er machte im Jahre 1878 die Occupation 
der Herzegowina mit, wobei er in mehreren Gefechten 
und insbesondere beim Entsätze von Stolac (21. August) 
betheiliget war, bei welch letzterem sein Zug acht Todte 
und vierzehn Verwundete zu beklagen hatte. Auf der 
Universität Innsbruck, auf der er zu« studierte, war er 
Mitglied der katholischen, farbentragenden Studenten- 
Verbindung Austria. Nach dem Feldzuge verbrachte er 
zwei Semester zur Erholung in seiner Vaterstadt bei 
seinen Eltern. Nach Erlangung des Doctorgrades 
prakticierte Dr. Ebenhoch in Bregenz und Wien. Am 
16. Juli 1883 verehelichte er sich mit der Tochter 
des k. k. Polizeirathes Rhomberg in Bregenz, welcher 
Dr. Alfred Gbenhoch.
	        
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