Volltext: Die Barschalken

II. Kapitel. 
Zeitlicher und örtlicher Geltungsbereich. 
Schon im 8. Jahrhundert treffen wir in den altbairi 
schen Quellen den Ausdruck „Barschalk“ an, und zwar im 
Indiculus Arnonis dort, wo von einer Schenkung des Herzogs 
Theodebert an Salzburg gehandelt wird. Der Herzog tradiert 
an das Hochstift zwanzig Hufen in Obing, nördlich vom 
Chiemsee gelegen, welche teils „barscalci“, teils „servi“ be 
bauen 1 ). Es scheint, daß diese Stelle der älteste Quellen 
beleg für den Ausdruck „Barschalk“ ist, denn in der Lex 
Baiuvariorum ist von Barschalken nichts erwähnt. Immer 
hin soll nicht unerwähnt bleiben, daß in der Aldersbacher 
Handschrift der Lex, einer Abschrift aus dem 12. Jahr 
hundert, statt „coloni“ parscalchi genannt erscheinen 2 ). 
Welcher Zeit gehört nun dieses Vorkommen der Bar 
schalken, die Herzog Theodebert an Salzburg tradierte, 
an? — — Arns Güterverzeichnis, der Indiculus Arnonis, 
erscheint zwar im Jahre 790 angelegt, die Schenkung 
selbst muß aber schon früh im 8. Jahrhundert erfolgt sein, 
denn Herzog Theodebert starb im Jahre 717 3 ). Werden 
wir nun auch die Verwendung des Ausdruckes „Barschalk“ 
x ) Salzb. UB., 1, 6 (790): Tradiditque memoratus dux (bezieht sich 
auf den vorher a. a. O., 1, 5, erwähnten dux Theodebertus) in pago Opin- 
gaoe villa nuncupante Opinga, in qua sunt mansi XX inter barscalcos 
et servos et inter vestitos et apsos cum campis, pratis et silvis et omnibus 
appentitiis suis.“ 
2 ) MG LL. fol. 3, 359, für: ,,de colonis vel servis ecclesiae qualiter 
serviunt“ im Codex Di: ,,de parscalchis vel servis ecclesiae qualiter 
serviunt“. 
3 ) Theodebert regierte nach 700, um welche Zeit sein Vater Theodo 
die Herrschaft mit den Söhnen teilte. Vgl. Bernhard Sepp, Vita s. Hrod- 
berti, primigenia authentica, S. 39 (Regensburg, 1891), und desselben Ab 
handlung, Die bairischen Herzoge aus dem Geschlecht der Agilolfinger 
und die falschen Theodone, 50. Band des oberbair. Arch., München, 1897, 
Beilage V. Ferner auch B. Sepp, Berechnungen des Todesjahres des 
heiligen Ruperts, ebenda, S. 410.
	        
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