Volltext: 50jähriger Tätigkeitsbericht des Gmundner Männergesangvereins

stalten, hat man schon seit Jahren gehegt und die endliche Durch 
führung bewies, daß der Gedanke ein glücklicher war. Die Herren 
G. Hamann, Franz Püh ring er und Josef Vesco jun., waren 
für die Verwirklichung dieser Idee unausgesetzt tätig und fanden 
in den Herren Hans Bauer, Biberauer, Binder, Grei 
linger, E uschI, Kluge, No zar, H. Puch in g er, H. R ein 
grub e r und Joses Spiesberger ein Komitee, das diese Be 
strebung mit großem Eifer förderte. Alle Zeitungsberichte stimm 
ten in der Ansicht überein, daß das Fest dekorativ alles übertraf, 
was in Gmunden überhaupt jemals zu sehen war und bewährte 
Kenner gaben ihr Urteil dahin ab, daß selbst die Großstadt nichts 
Prächtigeres herzustellen vermag. Eine detaillierte Beschreibung der 
Vorgänge am Festabend selbst zu geben, ist hier nicht der Platz, 
doch wollen wir die prägnantesten Einzelfiguren herausgreifen, die, 
sei es durch ihre Kostümpracht oder wieder durch eine sprudelnde 
Laune, dem Feste das richtige Gepräge aufzudrücken verstanden. 
Ce. Majestät der Kaiser Lu-La-Ling (Ferdinand Lang), die Kai 
serin-Mutter von China (Dr. F. Ritsch), der Mikado von Ja 
pan (Hamann), der König von Siam (Klug e), der Zeremonien 
meister (Franz Püh ringer), der Leibmedikus (E. Schmid 
ham er), der Henker (Hans Rein grub er), der Hofnarr (Vesco 
jun.), bemühten sich in ihren verschiedenen „Würden" um das Ge 
lingen des Festes am wesentlichsten und es mußte nur tiefbedauer 
lich vermerkt werden, daß der Besuch weit hinter den Erwartun 
gen zurückblieb. Trotzdem aber ließ man sich die gute Laune nicht 
verderben und ein selten tolles Faschingstreiben hielt ungeschwächt 
bis in die Morgenstunden an. Am Aschermittwoch abends war die 
Straße von Peking wieder vollgefüllt von Fremden, die die chine 
sischen Wunder anzustaunen gekommen waren. Von den etwa 400 
erschienenen Personen bedauerten viele, am Vortage das Fest nicht 
besucht zu haben. Run war's freilich zu spät. Auch Prinzessin Mary 
von Hannover und Prinz Ern st August fanden sich ein und 
sprachen sich sehr lobend über das Gesehene aus. Der Verein kam 
durch das Fest zu großem pekuniären Schaden. 
Am 19. März veranstaltete der Emundner Männergesang 
verein unter Mitwirkung eines neu zusammengestellten Damenchors 
eine Liedertafel im Kurhause, die .als äußerst gelungen bezeich 
net werden muß. An Männerchören kamen zum Vortrage: „Volks 
lied" von Kienzl, „Elsula" von H. Wagner, „Abendgeläute" von 
Storch, „Junker Liederlich" von Lafite; der gemischte Chor: „Sei 
gegrüßt, o schöne Nacht" von Hasenleithner, dann die Frauen-
	        
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