Volltext: Der rote Kampfflieger [30]

vorzuführen. Abends war ich nochmals bei dem 
Generalfeldmarschall v. Hindenburg eingeladen. 
Den Tag darauf flog ich nach Freiburg, um 
dort einen Auerhahn zu schießen. Von Freiburg 
aus benutzte ich ein Flugzeug, das nach Berlin 
flog. In Nürnberg wurde Benzin aufgefüllt. 
Da zog ein Gewitter auf. Ich hatte es aber 
dringend eilig, in Berlin anzukommen. Allerhand 
mehr oder weniger interessante Dinge warteten 
dort meiner. So flog ich trotz des Gewitters 
weiter. Mir machten die Wolken und das 
Schweinewetter Spaß. Es goß mit Kannen. 
Ab und zu etwas Hagel. Der Propeller sah nachher 
ganz toll aus, durch die Hagelkörner zerschlagen, 
wie eine Säge. Leider machte mir das Wetter 
so viel Spaß, daß ich darüber gänzlich vergaß 
aufzupassen, wo ich mich befand. Wie ich wieder 
die Orientierung aufnehmen will, habe ich keinen 
Dunst mehr, wo ich bin. Eine schöne Bescherung! 
In der Heimat „verfranzt"! Das mußte natürlich 
gerade mir passieren. Wie würden die zu Hause 
sich amüsieren, wenn sie das wüßten! Aber 
es war an der Tatsache nichts zu ändern. Ich 
wußte nicht mehr, wo ich war. Ich war durch den 
starken Wind und das niedrige Fliegen sehr ab 
getrieben worden und von meiner Karte herunter 
gekommen und mußte nun nach Sonne und 
Kompaß notdürftig die Richtung nach Berlin 
einhalten« Städte, Dörfer, Flüsse, Wälder jagen 
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