Volltext: Unsere Offiziere

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der eigenen Artillerie zu sichern, die den Russen besonders zu tun 
gibt. Nicht weniger als siebenmal hintereinander stürmen die braven 
Tiroler gegen die feindliche Stellung an, bis es endlich gelingt, 
die Russen dauernd heimzuschicken. Beim letzten und schärfsten 
dieser Angriffe stürmt Oberleutnant Johann Charvat an der 
Spitze weniger Leute mit solchem Elan voraus, daß er plötzlich, 
die Seinen weit hinter sich lassend, unmittelbar vor dem mit 
Russen gefüllten Schützengraben steht. Der kühne Offizier weiß 
sich zu helfen. In weitem Sprunge setzt er über die Köpfe der 
verdutzten Russen hinweg und beginnt sie mit Säbel und Revolver 
von rückwärts zu bearbeiten. Indessen sind auch die Unseren von 
vorn herbeigekommen und wissen das Bajonett zu gebrauchen. Das 
ist den Russen zu viel — trotz ihrer großen Übermacht geben sie 
schleunigst den Graben preis und suchen ihr Heil in der Flucht. 
Der $iuf zum Sturm. 
Aus den heldenmütigen Kämpfen unserer prächtigen Tiroler 
Schützen ist unter anderen folgende ergreifende Episode zu berichten: 
Oberleutnant Hildebrand Freiherr von Cles wird beim Angriffe 
seines Landesschützenregimentes (Trient Nr. I) auf die Ortschaft 
Zurawniki an beiden Oberschenkeln durch russische Geschosse ver¬ 
wundet. Die rasch herbeigeeilten Sanitätsleute sind eben im Be¬ 
griffe, seine nicht ungefährlichen Verletzungen zu verbinden. Der 
Oberleutnant schaut den Seinen unablässig nach. Er sieht sie 
immer näher an den Feind herankommen, sieht plötzlich seinen 
Hauptmann fallen und vernimmt im gleichen Augenblicke das 
Sturmsignal — da reißt er sich von den Samaritern los, stürzt, 
seine Wunden nicht mehr beachtend, zu den Seinen vor, stellt sich 
an ihre Spitze und stürmt mit ihnen in einem einzigen, ver¬ 
wegenen Anlauf bis in die feindlichen Reihen hinein. Von drei
	        
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