177
Humor im Aeuer.
Inmitten aller Schrecknisse und Grausamkeiten des modernen
Krieges lebt etwas Wunderbares in unseren Kriegern, das niemals
ganz unterdrückt werden kann, ein alles bezwingender Humor. Und
gerade, daß dieser niemals versiegt, ist ein Zeichen für die seelische
Kraft unserer prächtigen Soldaten.
Nichts ist rührender als die Berichte, die von der aus¬
gezeichneten Laune unserer braven Krieger Zeugnis geben, die sie
auch im Angesichte des grimmigen Todes bekunden. Zu diesen mit
einem bewundernswerten Humor Gesegneten gehört auch Leutnant
Emil Schönitzer, Regimentsadjutant des F-eldkanonenregimentes
Nr. 34. Anläßlich des Gefechtes von Monasterzyska bewies er als
Protzenoffizier eine ganz hervorragende Bravour und Schneidigkeit;
obwohl die Russen die nahezu ungedeckte Protzenstellung unauf¬
hörlich mit lebhaftem Artilleriefeuer bestreuten, ritt Leutnant
Schönitzer im Schritt auf und nieder und hatte dabei für jeden
feindlichen Fehlschuß ein treffendes Witzwort. Leider schossen die
Russen doch nicht ganz vergeblich. Aber auch als bereits Abgänge
an Mann und Pferden zu beklagen waren, verlor Leutnant Schö¬
nitzer nicht seine Kaltblütigkeit und veranlaßte die Leute durch
seinen Zuspruch zum ruhigen Ausharren. Der tapfere Offizier
wurde zur Auszeichnung vorgeschlagen und erhielt das Signum
laudis am Bande des Militärverdienstkreuzes.
Sieirerstunm
In der Flanke unserer Linie hatten die Russen den Ort
Zuczyce in Händen, der stark befestigt war und aus dem auf die
Österreicher, namentlich aber auf bie, bereits entwickelte Vorhut¬
kompagnie des 27. Infanterieregimentes ein solcher Geschoßhagel
prasselte, daß die Kompagnie wie an den Platz genagelt blieb,
Unsere Offiziere. 12