Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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gliedern des Unterhauses zu gleichen Teilen zusammengesetzte 
Verwaltung auf Grund staatlichen Eigentums vorgeschlagen wurde. 
Die Eisenbahner erreichten damals aber nur die Aufnahme von 
drei Gewerkschaftsvertretern — zwei von der N. U. R., einen von 
der Gesellschaft der Lokomotivführer und Heizer — in den Betriebs 
ausschuß der Eisenbahnen. 
Wenn die Sozialisierung trotzdem heute zu den akuten 
Problemen im englischen Eisenbahnwesen gehört, so ist die 
Ursache hierfür ähnlich wie beim Kohlenbergbau in den Nach 
wirkungen der staatlichen Kriegskontrolle und in den Schwierig 
keiten, die sich bei ihrer Abwicklung ergeben, zu suchen. 
Während des Wahlkampfes im November/Dezember 1918 
wurde von Vertretern der Regierung erklärt, daß diese die Über 
nahme der Eisenbahnen durch den Staat beabsichtige. Diese Er 
klärung schien damals auch auf seiten der hinter der Koalitions 
regierung stehenden Unternehmerkreise und bei den Eisenbahn 
gesellschaften selbst zum mindesten keinen offenen Widerspruch 
zu finden. Einer der Gründe hierfür war, daß die Eisenbahnen, 
deren Aktien bisher zu den sichersten Anlagepapieren gezählt 
hatten, finanziell schwer gefährdet erschienen infolge der wachsenden 
Betriebs- und Materialausgaben, die durch die von den Eisen 
bahnern erzwungene Beibehaltung der Kriegslöhne und die Ein 
führung des Achtstundentages im Herbst 1919 noch wesentlich 
erhöht wurden. Die in Friedenszeiten üblichen Veröffentlichungen 
über die Betriebsergebnisse der Eisenbahnen waren im Kriege 
unterblieben. Erst ein im Mai 1919 veröffentlichtes Weißbuch 
ermöglichte einigermaßen einen Überblick über die Kriegsfinanzen 
der Eisenbahngesellschaften. Aus den veröffentlichten Zahlen ging 
hervor, daß trotz der gewaltigen Steigerung der Ausgaben die 
Reineinnahmen der Eisenbahngesellschaften während des Krieges 
keine Verminderung, sondern eher eine Erhöhung erfahren hatten. 
Nach den im Archiv für Eisenbahnwesen 1 ) wiedergegebenen Zahlen, 
die auf Grund des Colwyn Report 2 ) geringe Berichtigungen er 
fahren haben, betrugen die Reineinnahmen: 
1913 44000000 £ 1916 49000000 £ 
1915 45000000 „ 1917 54600000 „ 
1918 44000000 £ 
*) Die Kriegsfinanzen der englischen Eisenbahnen, 1920, S. 92 und 93. 
2 ) Siehe oben, S. 155.