Volltext: Hier spricht der Feind

Der Toöeskampf -es Zorts 
von Lierre 
von einem Offizier öer Kortbefahung 
Aus dem Werk:„La Belgique hdroique et vaillanie. ** 
Von Bus sin. Verlag Librairie Pion, Paris. 
29. September 1914. Die Nacht war ruhig verlaufen. Genau um 7 Uhr 3V 
zeigt uns ein charakteristisches Pfeifen an, daß die Geschosse des Feindes 
über unser Fort wegfliegen; die Aufschläge liegen sehr weit, in Lierre 
ohne Zweifel. Bäume versperren uns die Aussicht nach der Stadt. Telephonisch 
erhalten wir die Bestätigung, daß Granaten auf das Tor nach Löwen fallen. 
Auch wir sollen bald unsere Ladung haben: Schrapnells und Granaten. Unsere 
Telegraphen-Antenne ist vernichtet. Wir antworten dem Feind kräftig. Durch 
einen aufgefundenen Zünder stellen wir um 11 Uhr fest, baß der Deutsche aus 
einer Entfernung von 5200 Meter schießt. An diesem Tag hat das Fort noch 
nicht viel unterm feindlichen Beschuß gelitten; zahlreiche Granatlöcher, hauptsäch¬ 
lich auf dem Massiv der Kaserne. Im ganzen 64 Granaten aufs Fort. 
30. September. Um 3 Uhr 40 wird eine Ansammlung feindlicher Truppen 
jenseits des Dorfes Konongshoykt gemeldet. Zur selben Zeit werden das gleich¬ 
namige Fort und die Feldschanze von Tallaert angegriffen und fordern Unter¬ 
stützung vom Fort von Lierre an. Nach ihren Angaben und mit Hilfe ihrer Be- 
obachtungen eröffnen wir das Feuer, das bis 6 Uhr dauert. Durchnacht für alle; 
nicht unsere letzte; von da ab heißt es, auf alle Ruhe verzichten. Um 8 Uhr be¬ 
ginnt von neuem die Beschießung, nicht nur auf das Fort von Lierre, sondern 
auch auf die Zwischenwerke und die Forts und Feldschanzen rechts von uns. 
Zuerst einige Schrapnells, dann eine Sintflut von Granaten jeden Kalibers. 
Keine Fensterscheibe bleibt ganz. Der Boden wankt unter unsern Füßen. Diese 
Empfindung eines unsicheren Bodens bleibt noch tagelang nach der Be¬ 
schießung. Um 11 Uhr vollkommene Stille. Die Innenhöfe sind umgepflügt, der 
Verkehr im Fort wird schwierig, unsere Geschütze find indes noch in tadellosem 
Zustand. 
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