Volltext: Hier spricht der Feind

Drei 21-om-Kanonen und eine 24-em-Kanone nahmen am Angriff auf Paris 
teil. Vom Volk wurden sie „Berthas" genannt, offiziell hießen sie „Pariser 
Kanonen". Ihre Angriffe machten einen besonderen Eindruck auf die Pariser Be¬ 
völkerung, die sich, nicht gewarnt, gegen die Einschläge nicht schützen konnte. Die 
21-om-Kanonen hatten ihre Vatteriestellung auf dem Mont-Ioie, nordwestlich 
von Cröpy-en-Laonnais, und sandten aus einer Entfernung von 120 Kilometer 
Geschosse von ungefähr 120 Kilo Gewicht. Die 24-em-Kanone, deren Feuer am 
27. Mai begann, hatte ihre Stellung im Wald von Corbie, östlich von Veaumont- 
en-Beine, 110 Kilometer von Paris. Ihr Geschoß wog ebensoviel wie das der 
Cinundzwanziger. Im Verlauf von 44 Angriffen verursachten die 320 Geschosse 
256 Tote (112 Männer, 134 Frauen, 10 Kinder) und 628 Verwundete (254 
Männer, 337 Frauen und 37 Kinder). Im ganzen verursachten die Tauben, 
Zeppeline, Friedrichshafen und Kanonen den Tod von 527 Personen — Zahlen, 
die nicht genau festgestellt werden konnten, aber sicher überschritten wurden — und 
1261 Verwundete, von denen mehrere an den Folgen ihrer Verwundungen 
starben. 
Wir wollen damit die Zahlen der Verluste vergleichen, die die Einwohner von 
London durch Flieger und Zeppeline erlitten: 
I. Durch Flugzeuge (vom 16. Dezember 1914 bis 17. Juni 1918): 
2907, davon Zivilisten tot: 619 (Männer 282, Frauen 195, Kinder 142). 
Zivilisten verwundet: 1650 (741 Männer, 585 Frauen, 324 Kinder). 
Matrosen und Soldaten tot: 238, verwundet: 400. 
II. Durch Zeppeline: 51 Flüge (vom 20. Januar 1915 bis 17. Juni 1918), davon 
1915: 
20 Flüge 
207 Tote 
532 Verwundete 
1916: 
22 „ 
293 „ 
691 
1917: 
6 „ 
40 „ 
75 „ 
1918: 
3 „ 
16 „ 
59 „ 
Davon Zivilisten getötet: 498 (217 Männer, 171 Frauen, 110 Kinder). 
Zivilisten verwundet: 1236 (587 Männer, 431 Frauen, 218 Kinder). 
Matrosen und Soldaten: 179, davon 58 tot und 121 verwundet. 
Im ganzen also: 4820, davon Tote: 1117 Zivilisten, 296 Militärs. 
Verwundete: 2886 Zivilisten, 521 Militärs. 
Das Zentrallager der deutschen Bombengeschwader war in Sissonne (Aisne). 
War es im Laufe der Jahre 1914—1916 leicht, Paris zu erreichen, so wurde 
es infolge der Überwachungsorganisation in den Jahren 1917 und 1918 immer 
schwieriger. Die Gegend von Paris wurde auf sechs Luftwegen erreicht, mit 
Richtpunkten von Ost nach West: Paris—Amiens, Paris—Peronne, Paris— 
Saint-Quentin, Paris—Soissons, Paris—Straßburg, das Marnetal. Um 
Paris zu erreichen, mußte ein Flugzeug den wohlbehüteten Frontgürtel über- 
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