Volltext: Die deutsche Offensivschlacht [13/I. Teil] (Band 13 I. Teil / 1926)

Angriffsbefehl. 
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S30 nachm. wurden die Kompagnie-Führer des III./24 zum Batls.- 
Gefechtsstand gerufen, um dort den Angriffsbefehl entgegenzunehmen. Als 
Lt. v. Osterroht die Höhe wieder hinaufeilte, um feine 10. Komp. 
noch rechtzeitig anzusetzen, hörte er dicht vor sich schwere Einschläge, und 
Leute kamen ihm mit allen Anzeichen des Schreckens entgegengelaufen: 
Die eigene Artillerie habe eine Lage in und dicht vor die vordere Linie 
gesetzt. Lt. v. O st e r r o h t besprach sich schnell mit Lt. d. R. K e e s e, 
dem Führer der eben ankommenden 12.Komp., der sofort seine Züge 
entwickelte, und setzte die eiligst geordnete 10. dicht dahinter ein. 
Auch bei der 9. und 6. Komp. war durch Kurzschüsse eine äugen- 
blickliche Verwirrung entstanden. Für die gegen die 8. Komp. 250 m 
vorgestaffelte 6. Komp. enthielt ohnehin das erste Vorgehen eine gewisse 
Schwierigkeit, weshalb Hptm. Haupt ihrem Führer, dem Lt. d. R. 
Müller (Werner), zugesagt hatte, die 7. so dicht hinter ihr und so recht- 
zeitig vorbrechen zu lassen, daß sie der 6. eine sichere Stütze sein könnte. 
So trat die 7. Komp. bereits kurz v o r 4° nachm. an, über die 6. hinweg, 
bzw. links an ihr vorbeistoßend. Erst nachdem Lt. Müller durch 
den Artilleriebeobachter die Versicherung erhalten hatte, daß die eigene 
Artillerie verständigt sei, trat auch er etwa 4°° mit seiner Komp. an.*) 
Einen Zug unter Vizefeldw. d. R. Fink, einem besonders bewährten 
und tapferen Führer, setzte er fast senkrecht zu der allgemeinen An- 
grisssrichtung nach rechts an, um durch einen Flankenstoß das Vor- 
kommen der 8. Komp. zu erleichtern, und schob dafür rechts vom Zuge 
Radtke den Zug Morgenroth ein, ohne indessen die Lücke zur 
8. Komp. ganz mit diesem ausfüllen zu können. 
Oblt. v. Brandis sah die Wellen der 7. Komp. vorgehen, sah 
mit Spannung nach rechts, wo die 12er zu gleicher Zeit antreten mußten. 
Einige bange Minuten vergingen. Aber längeres Warten war nicht 
möglich, wenn man noch unter dem Schutze des Artilleriefeuers stürmen 
wollte. So ließ 407 nachm. auch Oblt. v. Brandis feine 8. Komp. an- 
treten auf die Gefahr hin, den Angriff mit offener Flanke zu führen, 
über ansteigendes, freies Gelände stürmte die Kompagnie gegen die oben 
bezeichnete Stellung a, ohne einen Schuß zu erhalten. Das Artilleriefeuer 
und die vier M.G., mit denen Lt. E a l o v von den hohen Unterständen der 
Batterie 634 aus die feindliche Brustwehr überhöhend unter Feuer nahm, 
hielten den Feind auf der Grabensohle. Als dann von rechts der Feuer- 
Überfall des Zuges Fink (6.) flankierend in seine Reihen schlug, raffte 
*) Gefechtsbericht der 6. Komp.
	        
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