Volltext: Historische Notizen von Klaus

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an den hohen Ufern der Steyr die beste Gelegenheit zum Hinterhalt und zum 
Raube gaben; ja sie waren so frech, die Abgesandten von Salzburg an 
Herzog Albrecht, die Herren von Goldeck und Felbern, welche mit sicherem 
Geleite desselben znrückreiseteu, in der Nähe von Leonstein gefangen zu 
nehmen um von ihnen ein großes Lösegeld zu erpressen. Diesen Frevel 
ließ der Herzog nicht ungestraft. Er zog im August 1390 persönlich mit 
feilten Scharen und großem Kriegszeug gegen Leonstein. Zum erstenmale 
ertönten an beit sonst so stillen Usern der Steyr weithin ins Mollnerthal 
die Feuerschlünde, welche sehr große steinerne Kugeln in die Burg schleuderten. 
Der Kampf war ein erbitterter. Wilhelm der Rorer, an die Möglichkeit 
eines ferneren Widerstandes verzweifelnd, entfloh aus der Burg und die 
Zurückgebliebenen übergaben am 2. November 1390 die Veste. Die gewal¬ 
tigen Mauern und Thürme ließ Albrecht umstürzen, zerstören und dem 
Erdboden gleichmache». Heute keuut man kaum mehr den Platz, welcher 
lange Zeit ber Schrecken ber Gegend war.v) 
Zwei Jahre später, am 19. Jnli 1392, gibt Herzog Albrecht dem 
Paul Ära nun er, seinem Pfleger zu Klaus, dem Kessler Johann 
(1381—1399) der XIV. Spitalmeister Pfarrer zu Spital am Pyru den 
Auftrag, dass er bie Leute von Kremsmünster wegen bes Viehtriebes auf 
eine Alpe (wahrscheinlich Kasberg) nicht hindere.2) 
Paul Kr a mm er war nur wenige Jahre Pfleger in Klans unb 
scheint mit großer Umsicht bie Verwaltung ber Domäne geleitet unb sich 
hervorragend au der Belagerung Leonsteins betheiligt zn haben, denn 
Albrecht IV. ernennt denselben ant 22. April 1396 zu seinem Amtmann 
in Gmunden.3) 
Im Jahre 1406 verbreitete sich eine schreckliche Pest über die 
verschiedensten Theile Oberösterreichs unb bauerte zwei Jahre.*) 
Es ist nun neuerdings eine Lücke in ber Reihenfolge ber Inhaber 
von Klans. Damals hörten bie Pilgerzüge nach Italien auf unb längs 
ber Reichsstraße entstanden Ortschaften, Dörfer und Märkte, in benen bie 
vielen Kaufleute bequeme Herberge faubeii. Der Zweck bes Hospitals am 
Pyrn hatte sich somit allmählich verloren und deshalb wattbte sich Albrecht, 
Bischof von Bamberg (1399—1421), an Papst Martin V. mit ber Bitte, 
Spital in ein Collegiatstist weltlicher Chorherrn umzuwandeln, ohne 
jedoch die übliche Gastfreundschaft außer Acht zu lassen, welche Erhebung 
mit päpstlicher Bulle vom 28. Mai 1418 erfolgte.5) 
•) Plitz, Geschichte von Oberösterrich, II. S. 73; die österr.-ungar. Monarchie itt 
Wort und Bild, Oberösterreich, S. 86. — ») Pritz, Geschichte von Spital an, Pyrn, S. 264; 
Schroll's Regesten Nr. 187. — 3) Pritz, Geschichte von Oberösterreich, II. S. 80. — 
<) Schroll's Nekrologium von Spital am Pyrn, S. 11 — 6) Pritz, Geschichte von 
Spital ant Pyrn; Schroll's Nekrologium von Spital am Pyrn, S. 24.
	        
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