Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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und seinem Heere im Spätherbste des Jahres 1251 ein leichtes, sich zunl 
Herrn Österreichs zu machen. Nun trachtete er, indessen auch König von 
Böhmen geworden, im Jahre 1253 auch nach dem zweiten Herzogthnme 
des Babenbergererbes, nämlich Steiermark, das aber schon der Ungav- 
könig Bela IV. an sich gerissen hatte. Zwischen den beideu Nebenbuhlern 
hätten die Waffen entscheiden müssen, wenn nicht der Papst den Frieden und 
zwar zu Ofen 1254 vermittelt hätte. In diesem Frieden blieb Steiermark in 
der Hand Bela's, das Ensthal bei Fürstbischof Philipp und der Premyslide 
musste sich mit jenem abgeschnittenen Stücke des steirische» Landes, nämlich 
dem Striche zwischen Pyrn und Donau begnügen, den er nun als eigenen 
Distriet verwalten ließ. 
7. Österreichische Herrschaft. 
Sein Streben nach der ganzen Steiermark gelangte aber doch ans 
Ziel, als er nämlich den Ungarnherrscher in der Schlacht bei Kroissen- 
brnnn am 20. Juli 1260 besiegte und dann mit ihm den Frieden von 
Wien schloss (1261); da musste Bela seinen Gewinn, das Herzogthum 
Steiermark, herausgeben nnd an Preinysl Ottokar abtreten. Nun hätte 
dieser freilich jenen Distrikt Pyrn—Donau wieder in dessen alte Zuge¬ 
hörigkeit zu Steiermark zurückfallen lassen können, doch stand der Wieder¬ 
vereinigung das Hindernis entgegen, dass das dazwischenliegende Ensthal 
noch immer dem mit Ottokar verbündeten Erzbischof von Salzburg gehörte. 
So beließ er den Distriet bei der eigenen Verwaltung und bildete eine 
neue, eigene Provinz ans ihm, nämlich Österreich ob der Ens. 
Im Jahre 1264 begegnet man zum erstenmale einer urkundlichen 
und zwar derartigen Bezeichnung der eigenen Provinz Oberösterreich, dass 
ihr Bestand schon ein mehrjähriger sein muss und man ist somit gewiss 
im Recht, das Jahr 1260 als das der Entstehung, als Geburtsjahr 
Oberösterreichs anzunehmen.') 
, ^sl 11 s aber kann stolz sein, wie zu den ersten bewohnten, den ersten 
römischen, den ersten christlichen, so auch zu den ersten oberösterreichisch 
sich nennenden Orten zu zählen, ja fast im Mittelpunkte der neuen Provinz 
gelegen zu sein. 
Ottokar, nun der mächtigste Fürst Deutschlands geworden, hatte 
durch innere Einrichtungen den Wohlstand feiner Länder bedeutend gehoben; 
*) Julius Strnadt, die Geburt des Landes Oberösterreich, S. 107. Auch Oester¬ 
reich-Ungarn in Wort nnd Bild vom Kronprinzen.