Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

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DK feindliche Artillerievorbereitung. 
wendigsten Munitionsbestände zur Abwehr eines feindlichen Angriffs 
verfügten. 
Mt dem niederschmetternden Gefühl fehlender Artillerieunterstützung 
sah die deutsche Infanterie dem Kommenden entgegen. Und doch offen- 
harten sich auch hier, wo alle Mächte der Hölle auf den einzelnen Graben- 
kämpfer losgelassen zu sein schienen, treue Pflichterfüllung bis zum letzten 
und opferbereite Kameradschaft in hehrster Weise. 
„Am 20 schlug eine Granate in den Graben", berichtete Oblt. Vül! ers. 
6./53, „und begrub mehrere Leute. Nur mein Melder war bei mir Wir buddelten 
die Verschütteten aus. Mit Anspannung aller Kräfte arbeiteten wir während 
der Dreck platzender Granaten uns um die Köpfe spritzte. An den nächsten beiden 
Tagen wurden die Beschießungen immer heftiger. Am 22 sah ich mit 5 Leuten 
in einem Unterstand Eine Granate schlug oben draus Die oberen Stollen« 
rahmen zersplitterten Ein Brett zerquetschte dem neben mir sitzenden Mann den 
Schädel. Er war sofort tot Nachstürzende Erdmassen preßten uns oll? zu einem 
unbeweglichen Knäuel Glücklicherweise war oben ein kleines Loch durch das wir 
Luft bekamen Swnden saßen wir gefangen Schließsich konnten wir uns durch 
Schreien bemerkbar machen und wurden aus unserem Grabe befreit." 
„Am 23 zwischen 4™ und 5° nachm brach das feindliche Feuer plötzlich ab 
Ich alarmierte die Kompagnie im Glauben, daß jetzt der Angriff erfolgte Wir 
standen schußbereit im Graben Drüben ließen sich Trompetensignale vernehmen; 
Franzosen zeigten sich bis Brusthöhe mit aufgepflanztem Seitengewehr Ich schoß 
das Sperrfeuer-Signal Unsere Artillerie tat nichts kein Schuß kam Statt 
dessen setzte mit einem Male ein furchtbarer Feuerüberfall ein Granaten und 
Schrapnells regneten nur so auf uns. Dicht neben mir schlug ein Geschoß ein 
verschüttete meine M G Bedienung und mich. Ein Mann flog durch den Luft- 
druck über Deckung: der Richtschütze wurde von Splittern durchsiebt Ich kom mit 
dem Schrecken davon, befreite mich aus dem Dreck und qrub aus was noch 
lebte. Der Feind hatte uns durch einen Scheinangriff genasführt." (Lt Krei- 
f e l t s , 7/39.) 
Auch das Fort Vaux selbst erhielt schwerstes Feuer. Am 19.10. wurde die 
linke Zwischenraumstreiche arg beschädigt und von ihrer Besatzung 9 Mann 
getötet oder verwundet. Vom 21. ab vereinigten mehrere schwerste Batte- 
rien zeitweise ihr Feuer auf das Fort. Am 23. steigerte sich die Wucht der 
Beschießung. Ein Einschlag folgte dem andern. Staut) und Rauch füllten 
alle Räume. Fortgesetzt gingen die Lichter aus. Zeitweise herrschte un- 
durchdringliches Dunkel. Mit riesigem Getöse stürzte mittags der Hohigang 
Zwischen Kaserne und linker Raumstreiche ein. Zentnerschwere Blöcke lösten 
sich von Decke und Wänden. Eine halbe Stunde später erschütterte ein 
neuer Krach das Fort; dicke Rauchschwaden drangen aus dem Keller unter 
der Kaserne. Dort war die Stirnwand eingeschossen; ein Leuchtraketenstapel, 
aus der französischen Zeit stammend, brannte. Nach einer weiteren Viertel» 
stunde kündete Krachen, daß der Mittelhohlgang eingedrückt war. 2"» nachm
	        
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