Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

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dem Stifte Heiligenkreuz den Berg und Wald Burgstatt schenkte, 
über welchen noch jetzt die Straße von Sanct Helena nach Hei- 
ligenkreuz führt. Dieser Hugo hatte wahrscheinlich bte väter 
liche Besitzung mit seinem Bruder getheilt, und diese Herrschaft 
zu seinem Antheile erhalten. Da der altere Bruder im väterli 
chen Schlöffe Rauhenftein blieb, bauete sich Hugo in seiner 
benachbarten chm zugetheilten Besitzung eine Burg , die er von 
dem nahe gelegenen Teiche oder Weiher die Weyerburg nannte, 
und sich zugleich diesen Familiennahmen beylegte. Wirklich ist 
noch heut zu Tage im herrschaftlichen Garten unweit des Schlos 
ses ein ziemlich großer Fischteich, der zu obiger Benennung 
konnte Veranlassung gegeben haben. Denn schon vor vielen 
Jahrhunderten vorhanden, kommt er in der Urkunde Kaiser 
Friedrichs IY. v. I. 1480, worin die Gränzen des Burg 
friedens der neuen Stadt Baden bezeichnet werden, unter dem 
Nahmen Häckleinsteicht vor; vermuthlich, weil der damah 
lige Besitzer dieser Herrschaft Hacklein hieß. In späteren Zei 
ten konnte der Nahme Weyer leicht in Weiker, und Burg in 
Dorf verändert werden; und so entstand der heutige Nahme 
W e L k e r s d 0 r f. 
Der erste geschichtlich bekannte Besitzer von Weikersdorf ist 
HannsPaul Bayer, der sich Herr von und zu Weikers 
dorf schrieb, und im Jahre 1617 auch die Herrschaft Rauhen- 
stein sammt den damit vereinigten Besitzungen erkaufte, seit 
welcher Zeit dieselben auch immer (Vöslau undWeinzerl aus-, 
genommen) unter einem Herrn vereiniget blieben, und das 
Schloß Weikersdorf der beständige Wohnsitz der Gutsbesitzer 
wurde. Ob bey .diesem Schlosse auch eine Capelle mit eiyem 
Geistlichen war, ist nicht bekannt; jetzt besitzt dasselbe eine 
kleine Haus-Capelle, die aber nicht benützt wird. 
4) Dörfel. Jenseits des Aubaches gelegen, zählt dieser Ort, 
in so weit er zur Localie St. Helena gehört, mit 64 Hausnum 
mern bey 38o Einwohner, die sich größten Theils vom Taglohne, 
von der Viehzucht, dem Milchverkaufe und x>om Wein 
baue ernähren. DaS hier befindliche Marienspital gehört noch 
sammt den unterhalb desselben gelegenen Häusern zur Pfarre 
Baden. Die zwischen den Häusern'von Dörfel und dem
	        
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