Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

r4r 
so oft Brot gebacken wurde, u. s. w. Papst Cölestin III* 
ertheilte dem Orden im Jahre ii<)3 die Erlaubrnß, das an 
den Enden gabelförmige Kreuz in dem Wappen zu führen. 
Walvott, und seine beyden Nachfolger, Otto von Sar- 
p e n, und H e r m a n n v o n B a r t, der zu Jerusalem an sei 
nen Wunden starb, zeichneten sich mit ihren Rittern durch 
Heldenthaten aus. Allein eben dieser Heldenmuth und die da 
durch entflammte .Wuth der Barbaren brachten den Orden dem 
Untergänge nahe, als im Jahre.12,0 Her m an n v o n Sal 
za, als der vierte Großmeister, erwählet wurde. Die Gefahr 
des Unterganges veranlaßte die Verordnung: Es sollten nickt 
mehr als zehn Ritter zum Streite ziehen. Die Weisheit und 
der Wandel Hermanns wirkten aber so vortheilbaft zur 
Wiederaufnahme des Ordens, daß am Ende seiner Regierung, 
die 3<> Jahre gedauert hatte, die Zahl der wirklich streitenden 
Ritter bis auf 2000 anwuchs. Unter diesen zeichnete sich vor 
züglich der Landgraf von Thüringen aus, der sich mit 24 Ed 
len zugleich einkleiden ließ^ Der Orden besaß nicht nur in 
Deutschland, sondern auch in Italien, Sicilien und Spa 
nien, ja sogar m Griechenland und Armenien, ansehnliche Gü 
ter, so daß er aus sieben verschiedenen Provinzen und Meister- 
thümern bestand. Was dem Orden auch äußere Würde und 
Ansehen verschaffte, war das kluge Benehmen deö Groß 
meisters Hermann von Salza, (aus dem Geschlechte 
von Langensalza), das er in einem höchst wichtigen Geschäfte 
an den Tag legte. Als man kein Mittel vor sich sah, die Strei 
tigkeiten, welche sich zwischen dem Papste H ö n or i u s Hl. und 
Kaiser Friedrich II. erhoben hatten, beyzulegen, wurde 
Hermann zum Schiedsrichter erwählt. Nach der unerwarte- 
ten glücklichen Beendigung seines Auftrages würd? er von 
Beyden besonders ausgezeichnet. Sie verliehen ihm einstim 
mig für sich und seine Nachfolger die Würde eines Reichs 
fürsten , der Papst schenkte ihm überdieß einen Ring von 
großem Werthe, mit dem Aufträge denselben fortwährend zu tra 
gen, den man nachher immer dem neuerwahlten Großmeister, 
als ein Andenken dieser rühmlichen Handlung, übergab. Der 
Kaiser erlaubte chm, unter andern großen Privilegien, den
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.