Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

Die Kirche war vormahls von dem L eichen Hofe umge 
ben, welcher aber im Jahre 1812 cassirt wurde. Der jetzige 
Leichenhof ist außerhalb des Dorfes an der Straße nach Mer 
kenstein. Ein breiter von einer Pappel-Allee beschatteter Weg 
führt zu demselben. Die darin im Jahre 1822 erbaute Ca-, 
pelle, die durch die unermüdete Verwendung des jetzigen 
Herrn Pfarrers, Aloys Scupfel, und durch ansehnliche 
Beyträge ihr Daseyn erhielt, verdient wegen der geschmack 
vollen Gestalt des Ganzen, so wie der einzelnen Theile, und 
wegen ihres einfachen edlen Schmuckes einen Ehrenplatz unter 
den Merkwürdigkeiten dieser Gegend. 
Der Pfarrh of wurde in seiner gegenwärtigen Gestalt 
von dem Abte von Melk, Berthold Dietmayr, im 
Jahre 1701, das Schulhaus aber erst im Jahre 1819 von 
Grund aus neu, geräumig und zweckmäßig erbaut. Schon im 
Jahre 1686 befand sich hier eine Schule. 
Zur Pfarre Gainfahrn gehört jetzt, nebst dem Orte Gain- 
fahrn, auch das Schteusenhaus Nr. 28 am k. k. Neustädter- 
Canale; dann die Filialen Vöstau, Großau, Haidlhof und 
Merkenstein. Der Haidlhof lst beyläufig eine Viertelstunde 
westlich von Gainfahrn entfernt, unweit dem Schlosse Mer 
kenstein, ein Meierhof, der im Jahre 1812 abbrannte, aber 
wieder erbauet wurde, um welchen sich mehrere Familien ange 
siedelt haben, die eine kleine zu Gainfahrn nummerirte Ort 
schaft von acht Häusern bilden. Die gesammte Bevölkerung 
der Pfarre Gainfahrn beträgt nach der Angabe des geistlichen 
Schematismus vom Jahre 1828 bey »604 Seelen, die größte 
Entfernung eine halbe Stunde. 
Erste Filiale: Vöslau. 
Ein Do rf mit 74 Häusern und 488 Bewohnern, die sich 
vom Taglohne und größten Theils vom Weinbaue ernähren, 
da hier von Burgunderreben der bekannte rothe Vöslauer Wein 
erzeugt wird. Der Ort liegt eine Viertelstunde von Gainfahrn 
und Sooß, eine halbe Stunde von Kottingbrunn, und eine 
Stunde von Baden entfernt, von welchem letzteren, an mehre 
ren Ziegelöfen vorüber , eine eigene Straße hierher führt. Es 
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