Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

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Pfarre Groß-Götpfritz, 
unter dem Patronate des Theresianums in Wien, als Herr 
schaft Propstey Zwetl. Sie scheint aus dem Grunde eine 
Filiale der StadtpfarreZwetl gewesen zu seyn, weil sie mit 
dieser der Propstey übergeben wurde, ohne daß eine eigent 
liche besondere Erwähnung von ihr gemacht würde, und da 
her in die Verleihung der Mutterkirche eingeschlossen 
war, indem sie von dem Stiftungsjahre der Propstey 
an, immer von dieser besetzt wurde. Nur ist nicht bekannt, 
ob der hierher Gesetzte ein Mitglied des Capitels von 
St. Salvator war, oder nicht. Diese Pfarre ist alt, hieß 
nach dem Heiligen, dem zu Ehren die Kirche geweiht war. 
St. Leonhard, und erhielt 14Q5 von dem Bürger der Stadt 
Zwetl, Peter Kramer, fünf Pfund Pfennige Vermächtniß *). 
Der Pfarrer mußte seinem Patrone, dem Propste, jährlich 
vier Pfund Pfennige geben, die 1544 den Pfarrer Leopold 
Ludwig zu der Erklärung brachten, er könne sie nicht mehr 
erschwingen, und werde die Pfarre verlassen, in der er an 
seinen Schulmeister einen Gefährten des Elends habe **). 
Es war schon früher der Antrag zu einem Beneficium der 
h. Anna, kam aber nicht zu Stande. Der Protestantismus 
ging auch hier nicht vorüber, noch 1652 gelang es nur mit 
vieler Mühe, ihn zum Weichen zu bringen. Unbedeutend 
war der Kirchenraub 1663, den ein armer Maurer beging, 
der ein offenes Fenster benützte, einzusteigen, das Ciborium 
aus dem, an der Seitenwand angebrachten Sacramenks- 
Häuschen herausnahm, die h. Hostien auf den Altar aus 
schüttete, aber in kurzer Zeit zu Waidhofen als Thäter ein- 
gezogen wurde. Ein Cisterzienser, Nicolaus von Pulvka, 
war 1668 Pfarr-Vicar zu Götpfritz, vermuthlich aus Man 
*) Archiv der Stadt Zwetl. 
**) Klosterrath-Archiv.
	        
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