Volltext: Festschrift zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes des Staats-Obergymnasiums in Krummau

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^tutumau. 
jemand — es war ,ein Fremder, der zum erstenmal in Krummaus 
^ Mauern weilte — nannte diese Stadt „eine musikalische Stadt". Körte 
er die alten Steine Urvätersagen raunen, tönte das Weben des Waldes 
mit dem Wogen des Wassers der Moldau in seine liederfrohe Seele? 
Er hörte und fühlte recht! 
Daß in Krummau die Pflege der Musik seinen Inwohnern seit 
Urväterzeiten am Kerzen lag, erfahren wir, wenn wir in der Geschichte 
Krummaus Umschau halten. 
Da verkaufte im Jahre 1443 der Krämer Procopius und sein Weib 
Katharina einen Acker hinter dem Schlosse um 12 Schock an den Schul 
lehrer, der zugleich Kantor, wat, damit die großen Schüler der Stadtschule 
die Antiphonen, Salve regina und Regina coeli an bestimmten Tagen 
absingen. Diese Schule (Bursa oder domus pauperum genannt), wurde 
dann im Jahre 1586 über Betreiben Wilhelms von Rosenberg durch 
die Berufung der Jesuiten (genannt wird als Provinzial Keinrich 
Blyssem), die per 8e oder per alios die Sorge über die Krummauer 
Schulen übernahmen, die Stätte der Chorsingknaben. Er berief zu diesem 
Zwecke aus Prag drei unterrichtete Jünglinge und 14 arme Studenten 
mit der Verbindlichkeit, in der Pfarrkirche einige Funktionen zu verrichten. 
Zum Unterhalte der 14 mufikätifchen Knaben in der „Bursa rosenbergica" 
fundierte Wilhelm aus seinem Kasten 180 Strich Korn, 18 Strich Weizen, 
18 Strich Gerste und 8 Strich Erbsen. Diese armen Schüler wohnten in 
dieser Bursa, hatten sich in den freien Künsten zu üben, beim Gottes 
dienste in der St. Veit Kirche zu singen und die Leichen mit Gesang zum 
Grabe zu begleiten. Diese 14 Jünglinge waren dann mit ihren Schul 
offizieren in das „Lüstel-"Kaus hinüber gezogen und, da Georg Stre- 
czowsky half und im Jahre 1589 Dietrich Slatinsky von Slatina dem 
Kaufe der armen Sänger eine jährliche Stiftung von 3'/, Schock zugab, 
konnten endlich gar leicht 20 Schüler erhalten werden. 
Peter Wok blieb auch anfänglich bei dem, was seine Brüder gegeben 
hatten. Im November 1597 aber besann er sich eines anderen und 
beschränkte die Abgaben aus 95 Strich Korn, 10 Strich Weizen, 10 Strich 
Gerste und 4 Strich Erbsen, wovon 24 Jünglinge, die noch dazu seine
	        
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