Volltext: Festschrift zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes des Staats-Obergymnasiums in Krummau

und sonstige für einen derartig umfangreichen Betrieb notwendige Ein 
richtungen kamen. 
Für seine Arbeiter hatte Balling Schlasstätten, Badeeinrichtungen 
und eine Trinkwasserleitung eingeführt. Der Bergbaubruderlade, die sich 
eines schönen Gedeihens erfreute, galt sein vorsorgliches Interesse bis zu 
seinem letzten Atemzug. Durch die ihm bei seiner Ernennung zum Direktor 
des Schwarzbacher Werkes von seinem Fürsten erteilten Vollmachten war 
er vollständig unabhängig von der Krummauer Kerrschaftsdirektion und 
verwendete diese seine Vollmachten dazu, um die Löhne seiner Arbeiter' 
derart zu stellen, daß sie nicht nur ein gutes Auskommen hatten, sondern 
sich auch bei einiger Sparsamkeit Käufer erbauen konnten. Den Baugrund 
bekamen sie zumeist aus dem Realbesitz der Bruderlade, Steine, Ziegel, 
Kalk, KolH, Dachtaschen bekamen sie zu Regiepreisen aus den fürstlichen 
Betrieben und reichten die Geldmittel noch immer nicht, dann wußte er 
Wege zu finden, um das restliche Geld zu billigen Zinsen zu beschaffen. 
Die Zufuhr der Baumaterialien wurde durch die fürstliche Bespannung 
zu Regiepreisen besorgt. Während des größten Konkurrenzkampfes gelang 
es ihm, zuerst das angrenzende Graphitwerk der Firma A. Eggert & Co. 
und nicht allzulange nachher jenes der Dorf MUgrauer Wirlschaftsbesitzer 
käuflich zu erwerben und damit diese Konkurrenz aus dem Felde zu 
schlagen; der Erwerb eines kleinen Graphitwerkes an der Krummauer 
„Steinwand" sei nur nebenher erwähnt. 
Die Dampfkesselheizung am Schwarzbacher Werke erfolgte noch zu 
Zeiten Friedrich Ballings des Alteren mit Ausschußholz aus den fürstlichen 
Waldungen im Plöckensteingebiet. Direktor Wessely ersetzte sie durch die 
Lorsheizung aus den Torflagern, die in der Richtung gegen das Dorf 
Schwarzbach dem Werke vorgelagert waren. Beim Tode Wesselys waren 
diese Torflager ziemlich aufgebraucht und Balling hielt Umschau nach weiteren 
Torflagern, die er auch in der Gegend der Dörfer Fleißheim und Mayerbach 
fand. Diese unfruchtbaren Gebiete wurden nun für das Schwarzbacher 
Werk erworben und eine noch im Jahre vor seinem Tode erbaute Werks 
bahn, die in einer Länge von etwa 14 km die Werke unter einander 
und mit den Torflagern verbindet, hatte den Zweck, im Sommer jene 
enormen Torfmengen, die das, Werk zu Feuerungszwecken jahrüb er 
brauchte, vom Torflager zum Werke zu schaffen. Ballings nie ruhender 
Geist hatte sich aber gesagt, daß diese unermeßlichen Torfvorräte auch 
anderweitig noch der Menschheit dienstbar gemacht werden könnten, und 
darum schuf er mitten im Torflager eine Torfmull- und Torfstrcusabrik. 
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