Volltext: Der Völkerkrieg Band 1 (1 / 1914)

D i e ersten deutschenSiege 
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heutigen 2. Jägerbataillon Nr. 13, ein und wurde ein Jahr später zum Leutnant befördert. 1866 
zog er mit seinem Bataillon ins Feld und nahm an der Schlacht von Königgrätz ruhmreichen An 
teil ; noch während des Feldzugs wurde er zum Premierleutnant ernannt. Seit 1867 Adjutant des 
Jägerbataillons Nr. 13, machte er mit ihm den Krieg 1870/71 mit und zeichnete sich besonders in 
den Schlachten bei St. Privat, Beaumont, Sedan und während der Belagerung von Paris aus. 
Für seine Tapferkeit erhielt er das Eiserne Kreuz 2. Klasse und das Ritterkreuz 1. Klasse des 
Albrechtsordens mit Schwertern. 1871 wurde er in das Schützenregiment Nr. 108 versetzt und 
gleichzeitig für drei Jahre zur Kriegsakademie in Berlin kommandiert. 1874 kehrte er als Kom 
pagniechef in das Jägerbataillon Nr. 13 zurück und war dann teils beim preußischen Großen General 
stab, teils beim sächsischen Generalstab in verschiedenen Stellungen tätig. 1887 wurde Frhr. v. Hausen 
zum Kommandeur des 1. Jägerbataillons Nr. 12 und 1890 zum Obersten und Kommandeur des 
2. Grenadier-Regiments Nr. 101 ernannt. Am 9. März 1892 wurde er Chef des sächsischen General 
stabes, im März 1893 Generalmajor. Am 1. März 1895 wurde er wieder in den Großen General 
stab kommandiert und war dort zwei Jahre tätig. 1897 zum Generalleutnant befördert, übernahm 
er das Kommando der 32. Division, am 23. März 1900, nach dem Rücktritt des Prinzen Georg, 
des nachmaligen Königs, das Kommando des 12. Armeekorps und ist darauf am 12. Mai 1901 
zum General der Infanterie befördert worden. Am 26. August 1902 wurde er jedoch von dieser 
Stelle enthoben und drei Tage darauf als Nachfolger des Generals v. der Planitz zum sächsischen 
Kriegsminister und zum Generalobersten ernannt. Am 20. Mai 1914 trat er von seinem Amt zurück 
und wurde unter Ernennung zum Generaladjutanten des Königs zur Disposition gestellt. 
Die Riesenschlacht bei Metz und in den Vogesen 
Die Vorbereitung 
Die deutsche Heeresleitung mußte den Feind in das deutsche Grenzland locken, da er 
nicht unter dem Feuer der schweren Geschütze seiner Festungen geschlagen werden konnte. 
Deshalb gingen die deutschen Truppen, die am 11. August bei Lagarde und 
am 12. bei Baronweiler siegreich gekämpft hatten, trotz chrer Erfolge zurück und zogen 
den zwischen Nancy und Belfort liegenden Feind nach sich, der sich schon jetzt mit seinem 
Siege brüstete und sich in den Pariser Blättern als den Herrn Lothringens preisen ließ. 
Am 19. August endete das Zurückweichen in der Linie Morville—Mörchingen—Veils 
dorf—Finstingen—Pfalzburg, eine Gegend, die den deutschen Offizieren aus den Manö 
vern wohlbekannt ist. 
Dr. Colin Roß, der den Rückzug mitgemacht hat, schreibt: „Zögernd und ungern sind 
wir langsam zurückgewichen. Nach dem schneidigen Vorstoß, der unser kleines Grenz 
schutz-Detachement weit in Feindesland hineingeführt hatte, wollte uns dieser auf 
gezwungene Rückzug gar nicht behagen. Allein ohne Murren fügte sich jeder dem Befehl, 
wenn auch der gemeine Mann nicht begreifen konnte, wie man vor einem Feind, den 
man so glänzend geschlagen, zurückweichen könne, und gar bis auf den eigenen Heimat 
boden. Es war ein sonderbarer Rückzug, ohne Verluste, ohne Gefangene. Unsere Nachhut 
löste sich immer wieder mit einer Eleganz vom Gegner, als wäre das Ganze nur ein 
sorgfältig vorbereitetes Manöver. 
Je weiter wir wieder östlich kamen, desto deutlicher erkannten wir, daß unsere Tätig 
keit als Grenzschutz beendet, daß hier ein deutsches Heer aufmarschiere, daß wir uns als 
bescheidenes Einzelglied in die Truppenmasse einfügten, die sich auf der Grenze zu ver 
nichtendem Schlage versammelte. 
Am 17. August ritten wir durch Saarburg. „Armes deutsches Städtchen!" Allem 
wir konnten ihm nicht helfen. Strategische und taktische Rücksichten forderten seine Preis 
gabe. Allein in jedem Einzelnen glühte eine grimme Erwartung: Wartet nur, wartet 
nur bis morgen, bis wir an euch heran dürfen, Franzosen! Ob wohl auch nur ein ein
	        
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