Von den Fürsten und Heerführern der Verbündeten 8t
Von den Fürsten und Heerführern der
Verbündeten
Von Ansang Juni bis Mitte Juli 1915
Kundgebungen, Auszeichnungen und Personalien
10. Juni 1915.
Der bayerische Generalfeldmarschall Prinz Leopold von Bayern hat das Kom
mando einer deutschen Armee in Polen übernommen.
12. Juni.
Kaiser Franz Josef hat nachstehendes Handschreiben erlassen: „Lieber General
oberst v. Mackensen! Dankbar der besonderen Verdienste gedenkend, die Sie als Führer
der tapferen 11. Armee in Galizien erworben haben, freue Ich Mich, Sie zum zweiten
Inhaber Meines Husarenregiments Nr. 10, das für immerwährende Zeiten
den erlauchten Namen weiland Seiner Majestät Friedrich WilhelmIH., König von Preußen
führt, zu ernennen. Dieses Regiment und Meine Wehrmacht werden mit stolzer Freude die
Knndevernehmen, daß Siecher steggekrönte Feldherr,mit ihnen nun noch enger verbunden sind."
13. Juni.
Der Armeeoberkommandant, Feldmarschall Erzherzog Friedrich hat nachstehendes
Befehlsschreiben erlassen: „Die unter meinem Oberbefehl in treuer und selbstloser
Gemeinsamkeit mit ihren österreichisch-ungarischen Kameraden tätigen deutschen Eisen
bahnkompagnien haben an der schwierigen Wiederherstellung der gründlich zerstörten
Eisenbahnen des nordöstlichen Kriegsschauplatzes in hervorragender Weise mitgewirkt und
dabei neuerlich zahlreiche Beweise edelster Pflichterfüllung und fachlicher Tüchtigkeit
gegeben. Ihrer beispielgebenden Manneszucht und ihrem unermüdlichen Arbeitseifer ist
es mit zu danken, daß der Bau der Bahnen mit dem Vordringen der Armeen gleichen
Schritt hielt und deren Erhaltung sicherte. Indem ich die braven deutschen Eisenbahn
kompagnien zu ihren glänzenden Leistungen beglückwünsche, spreche ich allen ihren Offi
zieren und der gesamten Mannschaft meine belobende Anerkennung und den Dank im
Namen unserer gemeinsamen großen Sache aus."
14. Juni.
Kaiser Wilhelm hat dem Generalobersten v. Mackensen, Oberbefehlshaber der
11. Armee und den General d. Ins. v. Falkenhayn, Chef des Generalstabs des Feld
heeres, das Eichenlaub zum Orden Pour le merite verliehen.
16. Juni 1915.
Armeeoberkommandant Feldmarschall Erzherzog Friedrich hat das nachstehende
Besehlsschreiben erlassen: „Die rasche Vorrückung der Armee gegen die San—
Dnjestrlinie ist teilweise der schnellen Wiederherstellung und der sofortigen Betriebs
aufnahme auf den notdürftig eingerichteten Eisenbahnlinien zu verdanken. Ich habe mit
besonderer Genugtuung wahrgenommen, daß der Betrieb der von dem Gegner gründlich
zerstörten Bahnen mit dem Vorrücken der Armee gleichen Schritt hielt und daß in der
kurzen Zeit von 24 Tagen 757 Kilometer Bahnstrecke, darunter 227 Kilometer doppel
gleisig, fahrbar gemacht und in Betrieb genommen wurden. Die außerordentlichen Ver
dienste der Eisenbahntruppe um die Herstellung von zerstörten Strecken habe ich bereits
gewürdigt. Die sofortige Aufnahme des Betriebes ist den mit besonderer Umsicht und
-Fachkenntnis getroffenen Vorbereitungen und Anordnungen für die Bereitstellung und
Heranbringung von Eisenbahnbediensteten, Bergungsgütern und aller Betriebsgegenstände
zu verdanken, sowie der werktätigen kraftvollen Unterstützung aller beteiligten Organe
und Abteilungen der Feld- und -Reservetelegraphen, die sich um die rasche Herstellung
Bölkerkrieg. IX. 6