Volltext: Der Völkerkrieg Band 5 (5 / 1916)

Der Stellungskrieg an den Dardanellen vom 5. Mai bis Anfang August 1915 235 
Der Stellungskrieg an dm Dardanellen 
Vom 5. Mai bis Anfang August 1915 
Chronologische Uebersicht nach den Meldungen des türkischen Hauptquartiers 
Die wichtigeren englischen, in den folgenden Gesamtberichten nicht enthaltenen 
Meldungen sind zur Ergänzung beigegeben. 
5. Mai 1915. 
An der Dardanellensront versuchte der Feind gestern früh, um die von seinem linken 
Flügel in der Gegend von Ari Burun erlittenen Verluste auszugleichen, die dortigen 
Schwierigkeiten zu beheben und unter dem Schutze der Flotte Truppen an der Küste bei 
Kaba Tep e und südlich von Ari Burun zu landen. Diese Truppen wurden sämtlich 
in ihre Boote zurückgejagt. Vorgestern nacht griffen unsere Truppen trotz des von drei 
Seiten abgegebenen Feuers der feindlichen Flotte Sedd-ül-Bahr an und vertrieben 
den Feind aus seinen Verschanzungen. Das bei Tagesanbruch einsetzende andauernde und 
heftige Feuer der feindlichen Flotte befreite die feindlichen Truppen aus der Gefahr, ins 
Meer getrieben zu werden. Bei dieser Gelegenheit erbeuteten wir mitsamt ihrer Munition 
drei weitere unbeschädigte Maschinengewehre, die wir gestern gegen den Feind gebrauchten. 
6. Mai. 
An den Dardanellen wurde gestern bei unserem Angriff gegen den linken Flügel 
des Feindes, der sich bei Ari Burun befindet, ein Bataillon des Feindes vernichtet und 
ein Teil seiner sehr stark ausgebauten Verschanzungen genommen. Mehr als 100 Gewehre 
und ein Maschinengewehr wurden von uns erbeutet. Ebenso kostete gestern abend unsere 
Operation gegen Sedd-ül-Bahr den Engländern sehr schwere Verluste. Wir nahmen 
bei dieser Gelegenheit drei weitere Maschinengewehre und zahlreiche Munition. Bis jetzt 
haben wir im ganzen zehn Maschinengewehre erbeutet. 
8. Mai. 
Auf der Dardanellenfront bei Ari Burun hält der Feind seine alte Stellung im 
Süden. Im Raume von Sedd-ül-Bahr wollte der Feind gestern vormittag unter 
dem Schutze seiner Schiffe angreifen. Der Kamps dauerte bis zum späten Nachmittag 
und war für uns günstig. Durch unsere Gegenangriffe trieben wir den Feind unter 
großen Verlusten an seine alte Landungsstelle zurück. Aus dem linken Flügel verfolgte 
ein Teil unserer Kräfte den Feind bis zur Landungsstelle in Sedd-ül-Bahr und über 
schüttete den fliehenden Feind mit Bomben. 
An der Dardanellenfront versucht der Feind, um in seinen amtlichen Berichten melden 
zu können, daß er erfolgreich vorgehe, Angriffe bei AriBurun und Sedd-ül-Bahr 
unter dem Schutz seiner Schiffe. Er wurde aber jedesmal unter schweren Verlusten für 
ihn bis an seine Stellungen am Ufer zurückgeworfen. Vorgestern nacht drang ein Teil 
der Truppen unseres linken Flügels bei Ari Burun in die feindlichen Verschanzungen 
ein und erbeutete eine Menge Schanzmaterial. Er nahm die Lebensmitteldepots und 
die Ausschiffungsstaffeln des Feindes dabei unter Feuer. 
Wir haben die Gewißheit, daß der Feind Dumdumgeschosse benützt und sein 
Geschützfeuer absichtlich auf unsere Verwundetensammelplätze richtet. 
9. Mai 1915. 
Die feindliche Flotte macht augenblicklich keinen Versuch gegen die Meerenge. Der 
Feind, der sich in der Gegend von Sedd-ül-Bahr befindet, versuchte auch gestern 
mit großen Verstärkungen seine Angriffe zu wiederholen, die bis jetzt erfolglos geblieben 
waren. Die Schlacht dauerte bis Mitternacht. Der Feind wurde von neuem in die 
Landungszone zurückgeworfen, nachdem er schwere Verluste erlitten hatte.
	        
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