Volltext: Der Völkerkrieg Band 5 (5 / 1916)

40 Der italienische Krieg bis zur dritten Jsonzoschlacht 
Aus der italienischen Meldung Nr. 64: Im Tal von Cordevole machte die 
Offensive merkliche Fortschritte. Unsere Truppen besetzten den Abhang, der vom Lana- 
passe zum Flecken Pieve di Livinallongo emporsteigt. Im Tal von Padola 
rückte der Feind mit starken Kräften längs des Rotabile vor. Er wurde zurückge 
schlagen und ließ einige Gefangene in unsern Händen. 
30. Juli 1915. 
Im Tiroler Grenzgebiet ist die Lage unverändert. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 65: In der Gegend vom Tirol und 
Trentino wurden Gefechte kleiner Abteilungen mit für uns günstigem Ausgang ge 
meldet in Tremosine, am Westufer des Gardasees und nordöstlich von Marco im 
Etschtal. Am Cadore griff der Feind am Abend des 27. Juli mit Infanterie und 
Maschinengewehren unsere Stellungen an der Mündung des Travenanzes-Tales in das 
Boitetal an. Er wurde mit Verlusten zurückgeschlagen. Im Val di San Pellegrino 
versuchte am 28. Juli eine andere feindliche Abteilung eine Ueberraschungsaktion gegen 
unsere Stellungen von Costabella. Unsere Truppen ließen den Gegner bis auf etwa 
100 Meter an die Schützengräben herankommen, um ihn dann mit überraschendem Feuer 
zurückzutreiben, wobei sie sogar einige Gefangene machten. 
3^ Juli. 
In Tirol beschoß italienische Artillerie erfolglos die Plateaus von Folgaria- 
Lavarone. Ein Angriff schwächerer feindlicher Kräfte im Gebiete des Monte 
Cristallo wurde blutig abgewiesen. 
1. August. 
Kleinere Gefechte im Tiroler Grenzgebiet waren auch gestern für uns von günstigem 
Ausgange. In der Gegend von Castell Tesino wurden zwei feindliche Kompagnien 
überfallen und erlitten starke Verluste. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 64: Im San Prosinotal (Avisio) 
hat der Feind am 30. Juli mit stärkeren Streitkräften den bereits am 28. Juli ge 
scheiterten Angriff gegen unsere Stellung von Costabella erneuert. Trotz der 
Unterstützung durch die sehr nahe des Umbertohügels ausgestellte Artillerie wurden die 
feindlichen Kolonnen auch diesmal vollständig zurückgeschlagen. Weiter nördlich in der 
Gegend von Levinallongo (Hoch Cordevole) suchten die feindlichen Jnfanterieabtei- 
lungen in der Nacht vom 28. auf den 29. Juli durch Ueberraschung die Gipfel des 
Pescoi und des Sasso di Mezzodi zu besetzen; unsern Truppen gelang es, sie zu zerstreuen. 
2. August. 
An der Tiroler Front wurde eine feindliche Abteilung im Ledrotale westlich Bez- 
zeca überfallen und unter großen Verlusten zurückgeworfen. In den Judikarien 
vertrieben unsere Patrouillen zwei italienische Beobachtungsposten, die sich auf den Höhen 
nordwestlich Condino eingenistet hatten. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 68: Am Abend des 31. Juli führten 
unsere Wasserflugzeuge einen neuen Angriff auf Riva aus. Sie schleuderten Bomben 
mit ausgezeichneten Ergebnissen und entgingen einem lebhaften Gewehrseuer des Geg 
ners. Am folgenden Morgen hat unsere schwere Artillerie gegen den Bahnhof von 
Rovereto eine wirksame Kanonade ausgeführt, wo ein Truppentransportzug gemeldet 
worden war. Im Val Cadore haben wir, nachdem der dichte Nebel, der zehn Tage 
geherrscht hat, gewichen war, mit Heftigkeit das Zerstörungsschießen gegen die Sperrwerke 
des obern C o r d e v o l e am obern Boite-Fluß, von Landro und Sexten wieder aufgenommen. 
3. August 1915. 
Im Gebiete des Monte Cristallo stieß eine Offizierspatrouille auf eine etwa 
60 Mann starke gegnerische Abteilung. Der Feind verlor in kurzem Geplänkel 29 Mann.
	        
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