Volltext: Der Völkerkrieg Band 5 (5 / 1916)

Maßnahmen der französischen Regierung 271 
bis zur endgültigen Niederlage des Feindes fortzusetzen, bis zum Ende des Alpdrucks, 
den die deutsche Sucht nach Größe auf Europa lasten lasse. Poincarö schloß seine An 
sprache, indem er sagte, schon erhelle der Tag des Ruhmes, den die Marseillaise feiere, 
den Horizont, in wenigen Monaten werde das Volk die Annalen Frankreichs um eine 
große Zahl wunderbarer Taten epischer Geschehnisse bereichert haben. Jene wunderbaren 
Volkstugenden erhöben sich nicht umsonst an allen Stellen Frankreichs. „Lassen wir sie 
ihr heiliges Werk beenden, sie bahnen dem Siege der Gerechtigkeit den Weg!" 
Proteste 
9. Mai 1915. 
Der dritte Bericht an den Ministerpräsidenten, erstattet von der Kommission zur Fest 
stellung der Völkerrechtsverletzungen durch den Feind, handelt von der Anwen 
dung erstickender Gase durch die Deutschen gegen die französischen Truppen und ent 
hält das Ergebnis der Nachforschungen einer Untersuchungskommisston, die sich zu den 
in Belgien und im Nord-Departement kämpfenden Truppen begeben hatte. 
4. August 1915. 
DiefranzösischeRegierunghat folgenden P r o t e st erhoben: „Die Regierung der Repu 
blik wurde in Kenntnis gesetzt, daß indem gegenwärtig von den Deutschen besetzten Roubaix 
130 französische Bürger, darunter die hervorragendsten Industriellen und Handeltreibenden 
der Stadt, 32 Gemeinderäte und zwei Priester, darunter der älteste Pfarrer der Stadt, am 
1. Juli von den deutschen Militärbehörden verhaftet und am 4. Juli in das Gefangenenlager 
von Güstrow (Mecklenburg) geschickt worden seien, wo sie interniert wurden. Diese Massen 
verhaftung wurde unter folgendem Vorwand vorgenommen: 1. Die Stadt hat sich geweigert, 
eine Entschädigung von 150000 Franken für die Beschießung des deutschen Konsulates 
in der Türkei durch die französische Flotte zu zahlen; 2. die Industriellen haben sich ge 
weigert, ihre Fabriken zu öffnen und zu gestatten, daß sie für die Bedürfnisse der deutschen 
Armee benützt würden. Die Regierung der Republik bringt diese neue und schmachvolle 
Verletzung des Völkerrechts zur Kenntnis der zivilisierten Regierungen; sie wird sich, wenn 
die deutsche Reichsregierung nicht unverzüglich die oben erwähnten Bürger in Freiheit 
setzt, gezwungen sehen, Repressivmaßregeln zu ergreifen, bis ihr Genüge geleistet worden ist." 
Von den Beziehungen zu den verbündeten und neutralen Staaten 
November 1914. 
Nachträgliche Meldung über Kopenhagen: Der amerikanische Gesandte in Paris, 
Herrick, verließ Ende November 1914 Paris, um nach New Jork zurückzukehren. 
Sein Nachfolger, SHarpe, ist bereits seit dem Ausbruch des Krieges in Paris anwesend. 
Mitte Februar bis 13. April 1915. 
General Pau, der seines Kommandos an der Front enthoben wurde, ist nach Ruß 
land gereist, um dem Großfürsten Nikolai die französische Militärmedaille zu überreichen. 
Er traf am 16. Februar an Bord eines französischen Torpedojägers in Athen ein, wo 
ihm der französische Gesandte ein Festmahl gab, an dem auch Venizelos und die Ge 
sandten der Dreiverbandmächte teilnahman. Am 18. Februar war er in Saloniki und 
traf dort mit dem russischen, von seiner Auslandsreise zurückkehrenden Finanzminister 
Bark zusammen. Er war am 19. Februar in Belgrad und fuhr dann nach Bukarest, 
wo er besonders enthusiastisch gefeiert worden sein soll. Der ehemalige Kriegsminister 
Filipescu begrüßte Pau mit den Worten: „Ich bin gekommen, um in Ihnen den Ruhm 
auf seinem Wege hierher zu feiern," worauf Pau Tränen der Rührung vergossen habe. 
Am 1. März kam General Pau von einem zahlreichen Publikum begeistert begrüßt in 
St. Petersburg an, war am 15. März in Warschau und begab sich von dort ins Haupt
	        
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