Volltext: Der Völkerkrieg Band 3 (3 / 1915)

Die Jagd auf die deutschen Uebersee-Kreuzer 287 
Die Jagd auf die deutschen Uebersee-Kreuzer 
Chronologische Uebersicht 
15. November 1914. 
Die deutschen Kreuzer „Leipzig" und „Dresden" haben in Valparaiso ihre Vor 
räte ergänzt und sind wieder in See gestochen. 
19. November. 
Die Hafenbehörde von Rangun erließ eine Warnung, daß sich der dreimastige Schoner 
„Ayesha", der von der Landungsmannschaft des Kreuzers „Emden" auf der Kokos 
insel mit Beschlag belegt wurde (vgl. II, S. 269), sowie der Kohlendampser „Exford" 
mit deutscher Prisenbesatzung an Bord noch in Freiheit befinden. 
21. November. 
Gegen das deutsche Geschwader, das bei Santa Maria ein englisches vernichtete 
(vgl. II, S. 273 ff.), sind jetzt in drei Geschwadern 22 Kriegsschiffe der Verbündeten, 
darunter mehrere japanische Kreuzer, vereinigt. 
28. November. 
Der Schoner „Ayesha" mit den Landungstruppen der „Emden" ist in Padang 
(Sumatra) eingelaufen und hat seine Vorräte erneuert. „An Bord waren," nach einem 
Privatbries, „Kapitänleutnant v. Mücke, Oberleutnant zur See Gißling, Leutnant zur See 
Schmidt und 47 Mann. Sie waren 18 Tage unterwegs gewesen und lebten fast nur von 
Schokolade und Reis. Brot konnte aus Mangel an Brennstoff nicht gebacken werden. 
Nach den Neutralitätsbestimmungen durfte der Schoner nur 24 Stunden in Padang 
bleiben und wurde in dieser Zeit von den dort im Schutzhasen liegenden Schiffen mit 
Proviant, Kleidern und Tabak für die Besatzung versorgt. Am nächsten Abend verließ 
der Schoner, während die heldenhafte Mannschaft „Die Wacht am Rhein" und „Deutsch 
land, Deutschland über alles" sang, den Hafen von Padang." 
4. Dezember. 
Der deutsche Hilfskreuzer „Kronprinz Wilhelm" hat in den letzten Tagen vier 
feindliche Handelsschiffe, darunter drei französische, versenkt. 
7. Dezember. 
Der deutsche Hilfskreuzer „Prinz Eitel Friedrich" traf in Papudo bei Valpa 
raiso ein, wo er die Besatzung eines versenkten englischen Dampfers ans Land setzte. 
8. Dezember 1914. 
Amtliche deutsche Meldungen: Nach amtlicher Meldung aus London ist unser 
Kreuzergeschwader um 7^/z Uhr morgens in der Nähe der Falklandsinseln von einem 
englischen Geschwader unter dem Kommando des Vizeadmirals Sturdee gesichtet und 
angegriffen worden. Nach der gleichen Meldung sind in dem Gefecht S. M. Schiffe 
„Scharnhorst", „Gneisenau" und „Leipzig" gesunken. Zwei Kohlendampser sind 
in Feindeshand gefallen. S. M. Schiffen „Dresden" und „Nürnberg" gelang es 
zu entkommen. Sie werden angeblich verfolgt. Unsere Verluste scheinen schwer zu sein. 
Eine Anzahl Ueberlebender der gesunkenen Schiffe wurde gerettet. Ueber die Stärke des 
Gegners, dessen Verluste gering sein sollen, enthalten die englischen Meldungen nichts. 
Nach weiterer Meldung aus London ist es den verfolgenden englischen Kreuzern ge 
lungen, auch S. M. Schiff „Nürnberg" zum Sinken zu bringen. 
Der englische Vizeadmiral Frederick Sturdee, stand bis vor kurzem an der Spitze des 
Kriegsstabes der Admiralität. Sr wurde 1859 geboren und trat mit zwölf Jahren in die Marine 
ein. 1899 erhielt er Kapitänsrang und 1908 den des Flaggenoffiziers. Als Leutnant auf der 
„Hecla" machte er 1882 den ägyptischen Krieg mit und nahm am Bombardement von Alexandrien 
teil. 1899 kommandierte er die britischen Truppen auf Samoa. In den Jahren 1893 bis 1897 und
	        
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