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194 Die Türkei und der Heilige Krieg bis zu den Dardanellen-Kämpfen 
daß ihr würdige Nachfolger der Armeen der Ottomanen seid, die einst die ganze Welt 
erzittern ließen; dann wird der Feind nicht mehr wagen, an unser heiliges Gebiet zu 
rühren und die Ruhe der geweihten Erde von Hedschas, welche die göttliche Kaaba und 
das Grab des Propheten birgt, zu stören. 
Zeigt in wirksamer Weise den Feinden, daß eine Armee und eine Flotte der Otto- 
manen besteht, die für ihren Herrscher dem Tode zu trotzen und ihre Religion, ihr 
Vaterland und ihre militärische Ehre mit den Waffen zu verteidigen wissen. Da Recht 
und Gerechtigkeit auf unserer Seite und Ungerechtigkeit und Unterdrückung aus seiten 
unserer Feinde sind, besteht kein Zweifel, daß uns die Gnade des Allmächtigen und der 
geistige Beistand des Propheten zur Vernichtung unserer Feinde helfen und uns 
beschützen werden. Ich bin überzeugt, daß wir aus diesem Heiligen Kriege glorreich und 
mächtig hervorgehen werden. 
Vergesset auch nicht, daß ihr in diesem Kriege eine Waffenbrüderschaft eingeht mit 
den zwei bedeutendsten und mächtigsten Armeen der ganzen Welt! 
Mögen eure Märtyrer den Märtyrern, die euch vorangegangen sind, die Meldung 
von neuen glücklichen Siegen überbringen! 
Möge der Säbel derjenigen, die am Leben bleiben, scharf sein!" 
Den Ausruf des Sultans hat der K r i e g s m i n i st e r Enver Pascha mit folgen 
der Proklamation dem Heere bekannt gegeben: „Kameraden! Ich teile euch den 
erhebenden Jrade unseres geliebten Oberkommandanten, Sr. Majestät des Kalifen, 
unseres erlauchten Herrn mit. Unsere Armee wird mit Hilfe Gottes, dem Beistand des 
Propheten und durch fromme Gebete unseres Souveräns unsere Feinde vernichten. 
Der bis heute von Offizieren und Soldaten, unseren Kameraden zu Lande und zu 
Wasser bezeugte Heldenmut ist der beste Beweis, daß unsere Feinde werden vernichtet 
werden. Kein Offizier und kein Soldat darf vergessen, daß das Schlachtfeld ein Feld 
des Opfers ist. Auf diesem Felde gewinnt jeder Soldat, der kühn vorwärts stürmt, der, 
ohne sich durch die Schrapnells und Kugeln des Feindes beirren zu lassen, vordringt 
und bis zum Ende ausharrt. 
Die Geschichte ist Zeugin dafür, daß es keine so standhafte und so opferbereite Armee 
gibt wie die ottomanische. Wir alle müssen daran denken, daß über uns die Seelen des 
Propheten und der übrigen Heiligen schweben und unsere ruhmreichen Vorfahren unsere 
Taten verfolgen. Wenn ihr beweisen wollt, daß wir ihre wahren Kinder sind, wenn chr 
dem Fluch der Nachwelt entrinnen wollt, dann laßt uns ans Werk gehen. 300 Millionen 
Muselmanen und unsere ehemaligen Kampfgenossen beten alle für unseren Sieg. 
Niemand kann dem Tode entrinnen. Wie glücklich sind diejenigen, die vorwärts 
stürmen, wie glücklich diejenigen, die als Märtyrer fallen auf dem Wege für Glauben 
und Vaterland! Vorwärts, immer vorwärts! Sieg, Ruhm, Märtyrertum und Paradies 
sind vor uns, Tod und Schande hinter uns! Es lebe unser Padischah!" 
13. November 1914. 
Der Patriarch der armenisch-gregorianischen Kirche richtete an 
alle armenischen Bistümer und Vikariate der Türkei telegraphisch ein Rundschreiben, in 
dem er hervorhebt, daß die armenische Nation, deren Jahrhunderte alte Treue bekannt 
sei, in dem gegenwärtigen Augenblick, in dem sich das Vaterland mit mehreren Mächten 
in Krieg befände, ihre Pflicht erfüllen und allen Opfern zustimmen müsse für die Er 
höhung des Ruhmes des osmanischen Thrones und für die Verteidigung des Vaterlandes. 
14. November. 
Eine nach Zehntausenden zählende Menschenmenge nahm in Konstantinopel an einer 
von mehreren patriotischen Vereinen veranstalteten Massenversammlung teil. 
Nachdem sich die Vereine auf den bezeichneten Plätzen versammelt hatten, marschierten sie