Volltext: Predigt am ein und zwanzigsten Sonntage nach Pfingsten

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schen, die er in feiner Unschuld genießt, lebhaft 
schildern, und sagen, daß er das theure Blut Jesu 
an seinen Brüdern unwirksam mache, da er sie vom 
wahren Wege zum Heile abführet« Er muß trach 
ten die Hauser seiner Pfarrkinder ihnen dadurch ehr 
würdig zu machen, daß er ihnen vorstelle, daß auch 
in selben der allgegenwärtige , und allwissende Gott 
wohne, welcher Zeuge aller ihrer Handlungen ist; 
und sie d her ermahnen, daß sie in selben ihre Lei 
den geduldig ertragen, sich in Freuden nicht über» 
nehmen sollen; Er muß sich alle Mühe geben, La 
ster, und Unordnungen auszurotten und so Gottes 
Tempel in seiner Gemeinde zu verbreiten. Ihm muß 
das Band ehrwürdig, und heilig seyn, das die Ehe 
leute am Altare gebunden hat, stets muß er selbe an 
den Schwur erinnern, den sie sich allda gemacht 
haben, zur wechselseitigen Theilnahme in Leiden und 
Fremden, um einstens ohne Gewissens Vorwürfe 
scheiden, und sich bey der blaffen Tödeskerze sagen zu 
können: Guter Ehegatte! lebe wohl, ich habe dich 
wissentlich nie gekränket, dort in der Ewigkeit wer 
den wir uns wieder sinden. 
Wenn der Seelsorger so zu Werke geht, so han 
delt er aufrichtig, er ist kein Schmeichler seiner Ge 
meinde; er strafet , wo Strafe nothwendig ist, er 
weiser den Fehlerhaften in Geheim, oder wenn es 
nothwendig wird auch öffentlich zurecht, er wird auf 
diese Art Wohlthäter, Freund, und Vater feiner 
Pfarrkinder. die unsterbliche Seele, für die Jesus 
starb, ist ihm ehrwürdig, er ist ein guter Hirt, der 
guch gute Schafe zu bilde« vermag.
	        
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