Volltext: Lorch und Ens

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war, dem Pfarrer „singen“ zu helfen. Das Frühmess-Beneficium be- 
sass Leonhard Strasser, Pfarrer zu Weisskirchen, der es 
durch Peter Ach en auer mit wöchentlich 1 Messe besorgen 
liess; Achen auer selbst genoss die Dreifaltigkeits-Spitalpfründe. 
Der Bénéficiât der St. Dorotheapfründe war Michael Schwarz. 
Die Gottesleichnamspfründe war dem Stephan Grünthal er, 
Pfarrer zu Wels, vom Bischöfe verliehen und wurde durch Herrn 
Georg versehen, der 2—3 Messen wöchentlich „im Kloster“ 
las und an Feiertagen daselbst predigte. U. Frauenpfründe „in 
der Pfarrkirche“ hatte Herr Wolfgang inne ; St. Elisabethstift 
war unbesetzt; dagegen besass die St. Annazeche einen eigenen 
Caplan. St. Johann zu Ein sied ein ist „nit längst abprunen, 
hat man wider gepauet“. St. Georgenberg hat die Stadt „neu¬ 
lich ybersteigen (!) lassen, ist dennoch paufellig“. 
An rügenden Bemerkungen findet sich nur, dass der Pfar¬ 
rer nur 3, nicht 5 Priester habe, eine gestiftete Messe zu U. L. 
Frau und theilweise auch die Gottesdienste „abgehen“ lasse. 
Das Schicksal der S cheyblingkir che wurde schon oben 
(§. 6.) erzählt. 
Maximilian II. gestattete auch, dass die Einkünfte des 
Beneficiums auf St. Georgenberg und der h. Geistpfründe 
(Scheiblingkirche) dem Bruderhause in Ens zugewendet wur¬ 
den ; die Kapelle auf St. Georgenberg wird um 1600 als schon 
ganz zerstört erwähnt („jam omnino diruta“. — Siehe Matric. 
episc. dioec. Passav. Notizenbl. 471 ff.) Die St. Dorothea¬ 
pfründe wurde gleichfalls mit Bewilligung Maximilians II. zum 
Unterhalt der Chorsänger verwendet; zu eben diesem Zwecke 
wurden auch die Einkünfte der St. Peters zeche gezogen. Die 
Herren von S cher ffenbe r g und Besitzer des Schlosses Spiel¬ 
berg folgten diesem Beispiele und zogen gleichfalls das Einkom¬ 
men ihrer Stiftung zu St. Lorenz ein. 
Erwähnen wir noch, dass in den zahlreich vorhandenen 
Testamenten von Enserbürgern seit dem Jahre 1560 keines ka¬ 
tholischen Gottesdienstes oder Leichenfeier mehr gedacht wird, 
so haben wir den Inhalt des uns vorliegenden Materiales erschöpft.
	        
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