Volltext: Lorch und Ens

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höhung fremder Würde dienen sollen; sie selbst, die man mit 
Nebenabsichten als „mater ecclesia“ und cathedra“ 
gefeiert hatte, blieb das ganze Mittelalter hindurch die in kirch¬ 
licher Beziehung vorzüglichste Kirche des sog. Landes ob der 
Ens. Erst das 16. Jahrhundert änderte dieses Verhältniss. In 
den Jahren 1082 und 1088 (0. U. II, 117, 119), in den so trü¬ 
ben Tagen der Irrungen zwischen Kirche und Staat finden wir 
den herrlichen B. Alt mann daselbst, und 1093 (0. U. II. 720) 
ist Lorch eine Zeitlang der Sitz des Bischofes Ulrich, der in 
Würde und Gesinnung dem B. Altmann nachgefolgt war. Wie¬ 
der finden wir in cy mit er ios. 1143 eine ansehn¬ 
liche Zahl von Landesedlen, den Steirischen Markgrafen Otokar 
an ihrer Spitze (0. U. II, 211) und 1183 (0. U. II, 384, 387) 
treffen wir ebendaselbst eine ansehnliche Versammlung von 17 
(oder 37 ?) Prälaten und zahlreichen Klerus, unter ihnen die Bi¬ 
schöfe Otto II. von Bamberg und Diepold von Passau mit 
ihrem geistlichen und weltlichen Gefolge. 
§• L 
ArcMiakouat Lorch. 
Die St. Lorenzkirche zu Lorch war der Sitz eines Arch- 
diakonates. Wohl war die Bedeutung der kirchlichen 
Würde eines Archdiakons durch die Kirchengesetze in Folge des 
Missbrauches, der von solchen Würdenträgern häufig getrieben 
wurde, im 12. und 13. Jahrhundert schon sehr vermindert; die 
Archdiakonatswürde war zum blossen Titel geworden, und die 
dem Archdiakon gebliebene Amtsgewalt war auf die Dekane 
übergegangen, die den schon früher bestandenen Unterabtheilun¬ 
gen der Archdiakonate vorstanden. So erklärt es sich leicht, dass 
nur 2mal ein Archdiakon von Lorch namentlich erscheint, 
obwohl diesem Arehdiakonat das ganze Mittelalter hindurch be¬ 
stand, während zahlreiche Dekane von Lorch, meist zugleich 
Pfarrer zu Ens, urkundlich beglaubigt sind, wie aus dem 
Nachfolgenden sieh ergeben wird.
	        
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