Volltext: Lorch und Ens

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Mühle an der „alten pruck“ auf der Ens, di des Spitals ist, zu 
rechten Lehen Ylreichen dem Churczpechen, Bürger zu Ens, ge¬ 
gen einen Dienst von 32 Mtz. „dverres chorns“ jährlich vor Mi- 
cheli und gegen die Verpflichtung jederzeit ohne Säumniss „an 
alle mautt“ dem Spital zu malen. Sollte die Mühle „von dem 
gewaltigen wog“ zu Grunde gehen, so fällt sie ans Spital zurück. 
Auch soll der Müllner die zur Mühle gehörige Au bestens pfle¬ 
gen und darauf nur einen „Pflanzgarten“ und einen Weg von 
der Mühle in die Au und das Holz zu dem Hofzaun und „zu der 
Weere , daz er abgestumeln mag“ gemessen. 1380 verleihen der 
Eat und die Bürger zu Ens ohne Erwähnung eines Spitalmeisters 
die Mühle neuerdings und bedingen zugleich je 30 dl. zur Auf- 
und Abfahrt. Als „Buedl Hainreich“, Müllner an der alten pruck, 
seinen Theil an der Mühle nicht stiftlich und baulich herhielt, 
wurde er ins Gefängniss gesetzt; worüber er 1430 Urfehde 
schwört. Sein „gemayner“ Hans der Kurczenharden gab seine 
Hälfte ans Spital zurück. 
Die Verwaltung des Spitals unterstand, wie man sieht, un¬ 
ter bedeutender Beschränkung dem Spitalpieister. Eath und Bür¬ 
gerschaft hatten die Oberaufsicht; als die Stadtrichter mehr und 
mehr anfingen, von der Stellung landesfürstlicher Eichter zum 
Oberhaupte des Käthes und der Bürgerschaft sich aufzuschwin¬ 
gen, überhaupt das Gemeinleben der Stadt mehr und mehr an 
Selbstständigkeit gewann und die Stadtämter an die vorzüglich¬ 
sten Familien Übergiengen, so nahmen auch die Spitalmei¬ 
ster eine entscheidendere Stelle ein. 
Solche erscheinen urkundlich 1343 Marchart Churtz- 
mann, 1388 Peter Her singer der Jüngere, Andre 
Kellner vor 1431, dessen Gattin Affra 1441, 1443, Hanns 
Kellner 1451, Martha Perausch 1465—1493, Sig- 
munxl Egker 1504, Kilian Hoeden werger 1556. Wohl 
die meisten derselben zählen zu den grössten Wohlthätern des 
Spitals. 
Eine wahrhaft edle Mutter der Armen war Martha Pe- 
rausch. Nicht, zufrieden, den Wohlstand des Spitals nach Kräf¬
	        
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