Volltext: Die russische Frühjahrsoffensive 1916 [31]

Oie letzten Wochen und Tage 
vor dem russischen Angriff am IS. Marz 1916. 
Russische Angriffsvorbereitungen. 
(Skizzen 1, 2 und 3.) 
n schneedunkler Wintersturmnacht Zwischen dem 27. 
,und 28. Februar 1916 durchbrach mit strohumwickelten 
Pferdehufen auf dem tiefgefrorenen Rarocz-See eine 
von zwei russischen Offizieren geführte berittene Patrouille von 
32 Amurkosaken — russisch-mongolisches Mischblut — das 
deutsche Seehindernis, das aus einem 6 km langen Ouerriegel 
aus spanischen Reitern von Ufer zu Ufer, von Ranosie bis 
Pasenka, bestand. An der Spitze der in Zivilmützen und Helle 
Bauernpelze mit breiten Kragen vermummten Kosaken ritt als 
wegekundiger Führer der Bauer Woronzow aus Podrjezy 
hinter der deutschen Front. Der Mann, der schon mehr als eine 
Russenpatrouille geführt hatte, war mit den Schleichpfaden der 
Spionage über den See wohlvertraut. Die Wachsamkeit eines 
' ' ko'ltfchen Seeufer auftauchenden Postens ver- 
mrch ein paar deutsche Kernflüche. Bon 
einem anderen Posten des Seeschuhes aber wurde die tolldreiste 
Patrouille doch noch gestellt, und der Krach detonierender Hand- 
granaten verriet das nächtliche Unternehmen. Zwar gelang der 
Durchbruch, aber die Russen wußten wohl, daß im selben Augen¬ 
blick das Telephon den Steckbrief der berittenen Patrouille 
durch alle deutschen Gräben und bis tief ins Hinterland weiter¬ 
gab. An ein unbemerktes Durchkommen zu Pferde war nicht 
mehr zu denken. Die Kosaken ließen im Rücken der deutschen 
Linien ihre Gäule im Stich und schlugen sich in die Wälder und 
Sümpfe, um vielleicht dennoch glücklich ihre befohlenen Ziele zu 
erreichen. Eine sofort vom Generalkommando des XXI. Armee¬ 
korps befohlene Razzia, zu der bei Nacht alles zufammengerafft
	        
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