Volltext: Hegels Leben, Werke und Lehre. [8. Band. Zweiter Theil] (8,2 / 1901)

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Die Naturphilosophie. 
bezeichnet wird. Vermöge der Elasticität, indeni sich das Volumen 
des Körpers sowohl vermindert als wiederherstellt, befinden sich die 
inneren Theile des Körpers in einem solchen Ortswechsel, daß sie in 
denselben Orten sowohl sind als nicht sind. Gerade darin, daß ein 
Körper in denselben Orten sowohl ist als nicht ist, besteht der Cha 
rakter der Bewegung, welche Zeno zu verneinen gesucht hat: daher 
kein augenscheinlicherer Beweis gegen Zeno als die Elasticität der 
Körper. „So ist in der Elasticität der materielle Theil (Atom, Mole- 
cül) zugleich als affirmativ seinen Raum einnehmend, bestehend ge 
setzt und ebenso zugleich nicht bestehend, als Quantum iu einem als 
extensive Größe und als nur intensive Größe." 1 
3. Der Klang. 
Beide Bestimmungen des Außereinanderseins der materiellen 
Theile und ihres Jneinsgesetztseins sind einander entgegengesetzt und 
wechseln: in diesem Wechsel besteht das Erzittern des Körpers in 
ihm selbst oder sein inneres Oscilliren, das durch die Lust in wellen 
förmiger Bewegung fortgepflanzt und als Schall, Geräusch, Klang, 
Ton u. s. f. wahrgenommen wird, nach der Beschaffenheit und Co- 
häsionsart des schwingenden Körpers. Der Schlag des Hammers er 
schallt, das Wasser rauscht, das Glas und die Glocke erklingt, die 
Saite tönt u. s. f. Dies ist der Uebergang vom Begriff der Elasti 
cität zum Begriff des Klanges. „Das Negiren des Außereinander 
bestehens der materiellen Theile wird ebenso negirt als das Wieder 
herstellen ihres Außereinanderseins und ihrer Cohäsion. Diese Eine 
Identität als Wechsel der einander aushebenden Bestimmungen, das 
innere Erzittern des Körpers in ihm selbst ist der Klang." 2 
Die Schwingungszahlen, nämlich die Anzahl der Schwingungen, 
gemessen durch die Zeitdauer, geben den Unterschied des Tiefen und 
Hohen, der Tonverhältnisse, der Tonleiter (Octave), der Harmonie 
und Disharmonie u. s. f. „In dem Reiche des Klanges und der 
Töne beruht daher ihr weiterer Unterschied gegen einander, ihre 
Harmonie und Disharmonie, auf Zahlenverhältnissen und deren 
einfacherem oder verwickelterem und entfernterem Zusammenstimmen." 8 
Je größer die Anzahl der Schwingungen in der gleichen Zeitdauer, 
um so höher der Ton. Die Schwingungen bilden eine Zeitfolge, wes- 
* Hegel. Bd. VII. Abth. I. §§ 294-298-. S. 195—205. — 2 Ebendas. §299. 
- 2 Ebendas. § 301. S. 2I1flgd.
	        
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