Volltext: Mundartliche Dichtungen

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39. 's Wntätürl. 
(Sommer 1907.) 
Da Heiland hat neuli bau Himmelstor greint: 
„Mein Petrus, du wirst a meng leicht, wia ma scheint! 
Du bist ma zweng hoagli und haltst not guat Wacht, — 
zwo Han i di denn zu mein Torwartl gmacht! 
Grad sän a paar einar, i nenn's grad nöt schlecht, 
do, — wann mas guat anschaut, sans do nöt ganz recht! 
Zwö daß d' denn nöt afschaust! Das kennatst ja schan: 
Manns nu nöt ganz zeiti sän, so jags do davon!" 
„Ja mein", sagt da Petrus, „da grein nöt mit mir, 
denn vorn jag i's wög und hint kemmans ma vür: 
Sö toan schan da liabn Frau Muatta so scheu, 
daß s' mitleidi wird und laßts hint einagehn!" 
40. Dar Ausgleih mit Ungern. 
(26. Februar 1896.) 
Drunten in' Ungerland 
habns schan lang d' Übähand; 
mir da in Esterrei 
fegn an Narrn glei! 
Nennän uns dummi Schwalm, 
's Geld mechtens do gern habn; 
nehmän si 's Fleisch und d' 
Schmer, — 
d' Schwarten göbns her! 
Tän allweil aufbegehrn, Nimmt si dö ganzi Wag, 
wölln nix von Ausgleih Hern; kennt nix wia Müah und Plag, 
habn uns schan gfrössen bald, ziagt wiar a Schrauft), so brav, 
abä nix zahlt. halt si nöt äs. 
*) Hautlötz — sehr lötz (schlecht, schlimm). „Haut" ist Ver¬ 
stärkung. — H Schraufen — Schraube. 
Schauts eng dös Fuhrwer 
an! 
San ma nöt haulötzH dran? 
Wann mä gen stöckä bleibn, 
was wern mä treibn? 
Po dö zwoa Roß in' Wagn 
wird allweil oans just gschlagn; 
weils recht notzügi is, 
kriagts Schmiß auf Schmiß!
	        
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