Volltext: Männer am Feind

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wie bei jeder großen Waffentat haben auch bei Lüttich 
viele Ereignisse zusammengewirkt, um diesen glänzenden 
Erfolg zu erzielen. Entscheidend aber für die schlagartige 
Eroberung der Festung blieb die Tat von zwei 
Männern. General Ludendorffs schonungsloser persön 
licher Einsatz in den nächtlichen Dorfkämpfen und die Über 
nahme, des Befehls über die führerlose Brigade v. Wussow 
schuf in kritischer Stunde die Voraussetzung für den Durch 
bruch der letzten noch am Feinde stehenden Brigade. Die 
geschichtliche Tat des Generals d. Inf. v. Emmich aber 
bildete der nach den Worten des amtlichen deutschen Kriegs- 
werkes „verzweifelt kühne Entschluß" zum Ein 
marsch in Lüttich. Mit diesem Entschluß, der unter denkbar 
drangvollsten Verhältnissen und Ln völliger Ungewißheit 
über den Zustand beim Gegner gefaßt wurde, hat sich General 
d. Inf. v. Emmich einen Platz unter den großen Führer- 
persönlichkeiten des Weltkrieges gesichert. Ungeachtet der 
Verdienste und der heroischen Opfer aller beteiligten Truppen 
bleibt daher die Erstürmung von Lüttich das Werk dieser 
beiden Männer, deren Tat Llausewitz'Wort lebendig werden 
ließ: „Es gibt Fälle, in denen das höchste wagen die höchste 
Weisheit ist." 
Lin seltener Fang 
Nirgends ist die Kraft, die in der Erziehung, Ausbildung 
und Mannszucht des deutschen Heeres von 10)4 steckte, so 
sichtbar in Erscheinung getreten wie in der kriegerischen 
Bewährung deutscher Reserve-, Landwehr- und sogar Länd 
sturmtruppen. Hindenburg hat Tannenberg mit einer Armee 
geschlagen, die zu einem Drittel aus Reserve- und Land 
wehrtruppen bestand. An der Marne fochten Reservekorps 
neben ihren aktiven Kameraden im Brennpunkt der Schlacht. 
Antwerpen, eine der mächtigsten Festungen der Welt, wurde 
allein von den aus Reservisten und Landwehrmännern zu 
sammengesetzten Regimentern des III. brandenburgischen 
Reservekorps erstürmt, und als einzige deutsche Truppe 
focht Ln den ersten Monaten des Krieges das schlesische Land 
wehrkorps woyrsch mit höchster Auszeichnung Schulter an 
Schulter mit den besten österreichischen Regimentern.
	        
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