Volltext: Männer am Feind

Gang, der mit einem glänzenden Sieg, aber auch mit der 
Vernichtung der Kompanie enden kann. — 
Der steile Aufstieg durch den dichten Wald am Abhang 
des Berges gelingt ohne Zusammenstoß mit dem Feind. 
Nach und nach lichtet sich der Wald, und jetzt erkennen die 
„Leiber" die in verdrahteten Felskanzeln verschanzte und 
heftig ins Tal feuernde Besatzung. Lt. Halt läßt Seiten 
gewehre aufpflanzen, setzt die Kompanie truppweise auf die 
verschiedenen Ziele an — ein kurzer rasender Feuerüberfall 
— und wie ein Ungewitter bricht der Angriff der Leiber 
kompanie über die völlig überraschte italienische Besatzung 
herein. Trotz tapferen Widerstandes werden die Italiener 
nach kurzem Kampf überwältigt. Einige ausgesuchte Stoß 
trupps umgehen geschickt die nicht angegriffenen Teile der 
feindlichen Stellung und fallen sie im Handgranatenangriff 
vom Rücken her an. Auch hier wird jeder widerstand schnell 
gebrochen. 
Jetzt aber merkt die tapfere Kompanie, daß sie in ein 
Wespennest gefaßt hat. Der ganze Berg ist lebendig ge 
worden. Stockwerkartig erheben sich über der genommenen 
italienischen Bergstellung weitere Linien bis zur höchsten 
Kuppe des Madleffena, aus denen den „Leibern" heftiges 
Feuer entgegenschlä'gt. 
Aber die bayrischen Hochgebirgler bleiben nicht auf halbem 
weg stehen. Ohne einen Augenblick auf Unterstützung rechnen 
zu können, setzt Lt. Halt seine Kompanie nach kurzer Ord 
nung der Verbände zum entscheidenden Angriff auf die 
Gipfelstellungen an. Äußerst geschickt verteilt und dadurch 
die eigene zahlenmäßige Schwäche verschleiernd, geht die in 
einzelne Sturmtrupps aufgelöste Kompanie dem Feind fron 
tal und umfassend zu Leibe. Das Auftauchen der unter vor 
züglicher Geländeausnutzung sich heranarbeitenden Umfas 
sungsgruppen bringt an allen Stellen die Entscheidung. Der 
erschütterte Gegner streckt die Waffen. Schon sind Hunderte 
von Gefangenen zu Tal geschickt worden und werden dort 
von den nachfolgenden Kompanien in Empfang genommen. 
Einen kritischen Augenblick gibt es noch unmittelbar vor 
dem Höhenkamm, als von drei Seiten gleichzeitig heftiges 
Feuer einer entschlossenen Besatzung in die Reihen der 
„Leiber" schlägt. Aber in rücksichtslosem Ansturm wird auch 
dieser letzte widerstand gebrochen. Utffz. Engelbert Schmid,
	        
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