Volltext: Schwanenstadt - einst und jetzt

Vertrüge zur Geschichte 
des Schwunenstüdter Lunftwesens. 
von 
Rnton Ziegler und Joses ntüUner. 
Entwicklung der Städte und das Aufblühen des deutschen 
Handels leiteten eine große wirtschaftliche Umwälzung ein, 
die auch den Handwerkerstand zu Wohlhabenheit und Ansehen 
brachte. Die zuerst in den Städten entstandenen Handwerkervereinigungen, 
Innungen oder Zünfte fußten auf gewerblichen und sozialen Grund¬ 
gedanken. Die alte Gewerbepolitik ruhte auf dem Grundgedanken, durch 
gleichmäßige Arbeitszuweisung und Überwachung der Verkaufspreise 
einen möglichst gleichmäßig begüterten Handwerkerstand zu schaffen. 
In der Zunftverfassung lagen Elemente religiöser, gewerblicher und 
politischer Bildung von größter Bedeutung. Durch den samilienhaften 
Zusammenschluß zwischen Meister, Gesellen und Lehrling wurde ein 
inniges Verhältnis geschaffen, das unserer fortgeschrittenen Zeit völlig 
fremd geworden ist. Die Satzungen der Zünfte, die Zunftordnungen, 
handeln von der Lehrzeit, dem Wandern der Gesellen, der Meister¬ 
prüfung und dem Meisterstück, verlangen die Teilnahme der Mitglieder 
am Gottesdienste, setzen die Zahlungen in die Zunftlade fest, bestimmen 
die Strafen für verschiedene Vergehen und fordern von den Mitgliedern 
ein ehrbares Benehmen, ehrliche Arbeit und Verträglichkeit. Auch im 
alten „Schwans" entstanden schon im Mittelalter Zünfte als wichtige 
Stützen des damals noch ziemlich rechtlosen, aber stark aufwärts- 
strebenden Gewerbestandes. 
Leider sind infolge der Pietätlosigkeit und des Unverstandes 
der leichtsinnigen letzten Generationen auch in unserer Stadt nur mehr 
ganz dürftige Reste der alten Zunftarchivalien erhalten; immerhin er¬ 
möglichen auch diese wenigen Nachweise interessante Einblicke in 
das Gewerbeleben Alt-Schwanenstadts und gestatten Rückschlüsse auf 
die straffe Organisation der alten Schwanenstädter Handwerke.
	        
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